oberhausen. . Geschäftsmann Kent Hahne investiert 5,5 Millionen Euro am Brammenring. 40 neue, feste Arbeitsplätze sind so in der Neuen Mitte entstanden.
- Das neue Steakhaus „The Ash“ hat auf dem alten Stahlwerksgelände eröffnet
- Der Laden setzt auf eine breite Kundschaft aus den umliegenden Nachbarstädten
- Schlemmerfreunde sollen nach dem Essen im Laden bleiben - durch Unterhaltung
Kent Hahne beobachtet gerne. „Es ist wie in einem Mietshaus. Die Wohnungen in der obersten Etage sind immer als erstes vergeben“, sagt der Bonner Geschäftsmann und deutet auf die Empore seines neuen Steakhauses „The Ash“ am Brammenring: „Dort oben sind die Sitzplätze, die in einem Restaurant zuerst belegt sind. Der Mensch schaut gerne auf etwas herunter.“
Wenige Tage ist sein 5,5-Millionen-Projekt auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände nun geöffnet. 2,2 Millionen Euro hat der Rohbau verschlungen. 1,8 Million die Inneneinrichtung. 250 Sitzplätze gibt es im Restaurant. 180 Plätze auf der Terrasse. 40 feste Stellen bringt das Haus in Oberhausen, es ist auch ein Ausbildungsbetrieb.
Der Sohn deutscher Auswanderer stammt gebürtig aus Michigan in den USA. Kent Hahne ist Mitbegründer des Restaurant-Riesen Vapiano. Wenn er redet, spürt man, wie die amerikanische Mentalität den Geschäftsmann geprägt hat. Die Zeit nach dem Hauptgang sei heutzutage mindestens genauso wichtig wie die davor. Er spricht von „Food-tainment“. Die Kunden sollen nach dem Nachtisch im Laden bleiben. Essen und Unterhaltung, da ist er Feuer und Flamme!
Vielleicht ist die Bar deswegen so ein monströses Herzstück von „The Ash“ geworden. Zwölf Meter breit. Zehn Meter reichen die Regale in die Höhe, sie sind mit Spirituosen und Weinen gefüllt. Die Flasche Wein gibt es für 20 Euro, aber auch für 800 Euro. Kent Hahne mochte die Idee von geschreddertem Eis in gut sichtbaren Kübeln an der Theke. „Der Bauarbeiter soll nach der Arbeit Durst auf ein eiskaltes Bier bekommen. Daneben sitzt der Millionär mit einem Wein in der Hand“, beschreibt der Geschäftsmann seinen Gedanken dahinter. „Und alle sprechen miteinander.“
Bisher nur in Köln und Troisdorf
Bar und Steakhaus stehen gleichberechtigt auf der lauten Außenfassade. Von der Osterfelder Straße sieht man die breiten LED-Anzeigetafeln mit flackernden Flammen. Kent Hahne mag es, neugierig zu machen. Die Küche ist offen gestaltet. Von allen Plätzen aus soll man zuschauen können. Fleisch gibt es aus Irland, Argentinien und den USA. Ein 250 Gramm Hüftsteak gibt es ab 17 Euro. Ja, und für große Jungs liegt das „Dry Aged“ Tomahawk-Steak am Knochen und kolossalen 1100 Gramm für 90 Euro bereit. Burger gibt es auch — 10 bis 16 Euro. Trendig, aber nicht abgehoben soll „The Ash“ um Kunden werben. Ein durchschnittlicher Kassenbon liege bei ungefähr 33 Euro pro Person. Hahne hat mit seinen Häusern in Köln und Troisdorf Erfahrungswerte. Ein Restaurant in Düsseldorf sei schon in Vorbereitung. Das Umsatzziel für das laufende Jahr: vier Millionen Euro.
Oberhausen sei ein idealer Standort, sagt er. Großes Einzugsgebiet, internationale Anbindung, attraktive Umgebung. Im benachbarten Centro mit seiner Gastronomie-Promenade sieht man die Entwicklung am Brammenring allerdings deutlich kritischer. Konkurrenz? Kent Hahne hat eine andere Sicht: „Neue Lokalitäten ziehen neue Leute an. In einer attraktiven Umgebung befruchtet man sich doch gegenseitig.“