Oberhausen. . Das alte Kino im Europa-Haus in der Innenstadt steht lange leer. Die Stadt hat nun einen Förderantrag gestellt, um es wieder mit Leben zu füllen.
- Die Stadt beantragt Fördermittel, um aus dem alten Europa-Palast einen Mehrzwecksaal zu machen
- Der Raum muss gründlich renoviert und barrierefrei ausgebaut werden
- Sollte der Förderantrag bewilligt werden, könnten die Arbeiten 2019 starten
Aus dem im Dornröschenschlaf schlummernden alten Kino im Europa-Haus soll nach dem Willen der Stadt ein neuer Mehrzwecksaal werden. Ein Architekturbüro hat bereits ein bauliches Konzept erstellt. Die Experten schätzen die Kosten für alle Umbauten auf 2,7 Millionen Euro. Die Stadt hat einen entsprechenden Förderantrag bei der Bezirksregierung Düsseldorf gestellt.
Der ehemalige Europa-Palast soll wieder eine Spielstätte öffentlichen Lebens werden, heißt es auf Nachfrage bei der Pressestelle der Stadt Oberhausen. Das alte Kino soll zu einem „multifunktionalen Veranstaltungsort umgebaut werden“. Das denkmalgeschützte Europa-Haus, in dem sich der Saal befindet, ist in privatem Besitz. Der Eigentümer sei kooperationsbereit und habe seine Unterstützung für die Projektidee versichert.
Viele Interessenten für Nutzung
Wie die neue Location in der City genau genutzt werden soll, ist noch unklar, doch es gibt bereits viele Interessenten: Die Kurzfilme wollen den Saal künftig ebenso nutzen wie das Theater, das Bildungszentrum im Bert-Brecht-Haus, das Kulturbüro und die Musikschule. Ein Umzug der Musikschule an die Elsässer Straße 25 sei jedoch nicht geplant, so die Stadt. Kulturdezernent Apostolos Tsalastras hatte zuletzt den Wunsch geäußert, die Einrichtung solle aus dem Gewerbegebiet Im Lipperfeld in die Innenstadt ziehen.
Die geplanten Sanierungsmaßnahmen sollen einerseits den historischen Charakter des Raumes erhalten. Andererseits soll dieser Raum künftig „vor allem auch die Erprobung neuer Formate verschiedener Künste“ ermöglichen. So steht es im integrierten Handlungskonzept Brückenschlag, in dessen Rahmen der Umbau umgesetzt werden soll (wir berichteten).
Lärmbelästigung und Brandschutz als Probleme
In der Vergangenheit war immer mal wieder eine Belebung des alten Kinosaals im Gespräch, doch schienen konkrete Maßnahmen nicht realisierbar zu sein. Mal sorgte sich die Stadt um die drohende Lärmbelästigung der Anwohner, mal verwies sie auf die immens hohen Kosten, die ein neuer Brandschutz verschlingen würde.
Beide Herausforderungen scheinen nun doch lösbar, sowohl eine neue Schalldämmung als auch ein integriertes Brandschutzkonzept samt Notausgängen und Löschanlage sind in der Kostenaufstellung enthalten. Außerdem soll der Eingang des alten Kinos wieder instand gesetzt werden, Elektrik und Beleuchtung müssen erneuert, die Sanitäranlagen und Umkleiden renoviert werden. Es soll eine variable Bestuhlung geben, die Belüftung muss repariert werden. Und das ist nur ein Auszug aus der langen Liste der nötigen Maßnahmen.
Die Stadt rechnet damit, dass der Bescheid über die dann hoffentlich bewilligte Fördersumme im Herbst kommt. Das Ministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr hat den Antrag mit höchster Förder-Priorität versehen. Sollte alles glatt gehen, könnte der Umbau trotzdem erst 2019 starten – Baugenehmigung, die nötigen politischen Beschlüsse und Ausschreibungen brauchen ihre Zeit.