Oberhausen. . Weil die 19-jährige Königshardterin Angelina Peekel Pferde besonders gut kennt, gelingen ihr beeindruckende Bilder von diesen schönen Tieren.

  • Die Oberhausenerin hat erst mit zwölf Jahren recht spät begonnen, auf Pferden zu reiten
  • Das Fotografieren hat Peekel sich selbst beigebracht und gemerkt, dass ihr tierische Motive liegen
  • Sie hat sich selbstständig gemacht. Die Konkurrenz im Bereich Pferdefotografie ist allerdings groß

„Jule“ ist kein normales Model und sie verhält sich auch nicht so: Stillstehen und für die Kamera posieren – will sie nicht. Das saftige Gras auf der Wiese ist für sie viel interessanter. Außerdem würde sie gerade lieber bei ihren Freunden auf der Nachbarwiese stehen. Ihrem Unmut verleiht sie mit lautem Wiehern immer wieder Ausdruck.

Die Oberhausener Fotografin Angelina Peekel hat zunächst ihre Mühe damit, die Aufmerksamkeit der sensiblen Stute auf sich und ihre Kamera zu lenken.

Pferdefotografin Angelina Peekel (rechts) auf dem Sterkrader Reiterhof de Witt. Cristin Stilkerig hilft ihr dabei.
Pferdefotografin Angelina Peekel (rechts) auf dem Sterkrader Reiterhof de Witt. Cristin Stilkerig hilft ihr dabei. © Gerd Wallhorn

Doch genau das ist es, was sie an ihrem Betruf so liebt: „Jedes Pferd ist anders. Ich muss mich immer fragen, wie ich den Charakter am besten zum Vorschein bringe“, sagt die 19-Jährige. Sie hat sich auf Pferdefotografie spezialisiert und ist mit ihrer Kamera vor allem auf Reiterhöfen anzutreffen. Die Arbeit in einem klassischen Fotostudio kommt für sie nicht in Frage: „Pferde inspirieren mich einfach mehr“, sagt sie.

Arbeit im Freien und ohne Fotostudio

Dabei ist die Oberhausenerin erst recht spät mit Pferden in Kontakt gekommen. „Ich habe so mit zwölf oder dreizehn angefangen zu reiten, das ist vergleichsweise spät. Zwischendurch war ich Betreuerin für Reiterferien“, erzählt sie.

Seit einem Jahr besitzt sie mit Friesenwallach „Friso“ ein eigenes Pferd und genießt vor allem gemütliche Ausritte. „Wir sind hauptsächlich im Wald unterwegs. Im Winter auch mal im Dunkeln mit LED-Beleuchtung. Da gucken schon einige komisch“, sagt sie.

In ihrem Beruf ist sie stärker vom Wetter abhängig, denn sie arbeitet im Freien und ohne Fotostudio. „Bei gutem Wetter habe ich fast jeden Tag Termine. Wenn es regnet, sitze ich dann zu Hause und bearbeite die Bilder“, erklärt Peekel. Ihre Pferdeerfahrung hilft ihr dabei, stets das perfekte Foto zu schießen. Auch Schulpferd Jule entspannt sich schnell und scheint ihren Moment im Blitzlicht sogar ein wenig zu genießen.

Hobby zum Beruf gemacht

Das Fotografieren hat Peekel sich selbst beigebracht und schnell gemerkt, dass ihr tierische Motive liegen. Die Entscheidung, ihr Hobby zum Beruf zu machen, kam schon früh: „Letztes Jahr habe ich mich dann neben dem Abitur selbstständig gemacht“, sagt die Königshardterin.

Hauptberuflich möchte sie jedoch in eine andere Richtung. Aktuell bewirbt sie sich für eine Ausbildung oder ein Studium. In welchen Bereich es sie zieht, möchte sie allerdings nicht verraten. Nur so viel: „Es hat nichts mit Pferden oder Fotografie zu tun.“

Angelina Peekel mit Kamera und Stute.
Angelina Peekel mit Kamera und Stute. © Gerd Wallhorn

Aber die Konkurrenz im Bereich Pferdefotografie ist groß: „Viele Hobbyfotografen versuchen, hier Fuß zu fassen“, weiß Peekel. Sie ist daher sehr aktiv in sozialen Medien. „Ich lade viele Bilder bei Instagram oder Facebook hoch. Darüber finden die meisten Kunden den Weg auf meine Homepage.“

Außerdem hat sie sich auf besonders spektakuläre Fotoshootings spezialisiert. Die Sandgruben in Kirchhellen sind die perfekte Kulisse für Peekels Lieblingspferde: Rassige, spanische Schönheiten mit märchenhaft langer Mähne. Wenn der Sand aufwirbelt und die Mähne im Wind weht, entstehen so ganz besondere Fotos.

Grundsätzlich kann jeder ein Fotoshooting für sein Pferd buchen, doch Peekel warnt: „Das Pferd muss passen.“ Wenn ein Pferd in fremder Umgebung nervös wird und unkontrolliert davonrennt, ist die Unfallgefahr zu groß.