Oberhausen. . Dieter Elsenrath-Junghans nimmt seinen Hut als Vorsitzender der Verkehrswacht. Polizist Willi Taubner folgt ihm nach. An Themen mangelt es nicht.
Kinder, die immer öfter Probleme damit haben, sich gefahrlos im Verkehr zu bewegen oder Senioren, die sich nicht eingestehen wollen, dass sie nicht mehr so sicher Auto fahren können, wie noch vor einigen Jahren: Die Themen, mit denen es die Oberhausener Verkehrswacht unter ihrem neuen Vorsitzenden Willi Taubner zu tun bekommt, werden nicht weniger. Taubner, 62 Jahre alt und Verkehrssicherheitsberater bei der Polizei, hat nun die Nachfolge von Dieter Elsenrath-Junghans angetreten, der 20 Jahre lang die Geschicke der Wacht geleitet hat. „Es ist aber nicht so, dass ich nichts mehr mit der Verkehrswacht zu tun haben werde“, gibt Elsenrath-Junghans an. „Ich werde mich weiter um einige Projekte kümmern.“
Mehr Zeit für die Enkelin
Etwas kürzer möchte er dennoch treten, ein wenig mehr Zeit mit der gerade einmal zwei Jahre alten Enkelin verbringen. „Auch wenn es ein Ehrenamt ist, hat man schon am Tag seine drei Stunden Arbeit“, berichtet der ehemalige Polizist und Grundschulrektor. Auch das Alter und die Gesundheit – er ist inzwischen 76 Jahre alt – haben ihn dazu bewogen, die Verantwortung etwas abzugeben.
Mit Willi Taubner rückt nun ein Mann nach, der bereits seit Jahren in der Verkehrswacht aktiv ist – zusätzlich zur Arbeit im Polizeidienst. „Ich habe als Polizist viele schlimme Unfälle gesehen. Wenn man einmal ein weinendes Kind unter einem Auto gesehen hat, dann weiß man, dass man etwas tun muss.“ Darum engagiert er sich in der Verkehrswacht.
„Wir sind sehr froh, dass in Oberhausen die Zusammenarbeit zwischen der Stadt, der Polizei und uns so reibungslos funktioniert“, betont Elsenrath-Junghans. Nicht in allen Städten gebe es diese enge Kooperation. Der frischgebackene Ehrenvorsitzende der Wacht freut sich ebenfalls darüber, dass eine große Zahl an Spendern die vielfältigen Aktionen ermöglichen.
Worauf es Taubner und Elsenrath-Junghans bei den Projekten der Verkehrswacht ankommt? Nachhaltigkeit. „Früher wurde schon mal in eine einzige große Veranstaltung in der Stadthalle viel Geld gesteckt“, sagt Taubner. „Doch das verpuffte sofort.“
So ist die Bewegungsförderung in Kindergärten dagegen auf Dauer angelegt. Die Einrichtungen erhalten dafür Laufräder, Roller und Übungsvorschläge. „Erst wollten wir zehn Kitas damit ausrüsten, jetzt sind es inzwischen schon 24“, sagt Elsenrath-Junghans.
Ein weiteres Thema sind die „Eltern-Taxen“, also Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bis zur Schule bringen. „Das sorgt fast überall für Chaos“, sieht Taubner eine Gefahr für Schüler. „Die Situation auf der Straße vor einer Schule wird schnell unübersichtlich.“ An bisher zwei Schulen (Postweg- und Ruhrschule) wurden Abhol- und Bringzonen eingerichtet. Weitere sollen an der Roland- und der Hirschkampschule folgen. „Wir bräuchten so etwas aber an allen Schulen“, schließt Elsenrath-Junghans eine Forderung in Richtung Politik und Verwaltung an.
Neue Mitglieder und Spender sind willkommen
Etwa 80 Mitglieder zählt die Oberhausener Verkehrswacht. Die Ehrenamtlichen veranstalten viele Aktionen, um die Sicherheit auf Oberhausens Straßen zu verbessern. „Wir freuen uns über jeden, der mitmachen möchte“, sagt Willi Taubner.
Weitere Infos: www.verkehrswacht-oberhausen.de.