Oberhausen. . Mit Ralf Güldenzopf bekommt Oberhausen einen neuen Dezernenten für strategische Planung. Er ist Duzfreund von Oberbürgermeister Schranz (CDU).

  • Der 39-jährige Ralf Güldenzopf wird neuer Dezernent für strategische Planung
  • Bislang hat er den Bereich „Politische Kommunikation“ bei der Konrad-Adenauer-Stiftung geleitet
  • Er ist ein alter Kollege und Duzfreund von Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU)

Das Oberhausener Rathaus ist um einen Mitarbeiter reicher. Der Neue an der Schwartzstraße kommt aus Berlin und soll den Verwaltungsvorstand verstärken: Ralf Güldenzopf wird neuer Dezernent für strategische Planung. Das hat der Rat der Stadt im nicht öffentlichen Teil der Sitzung am Montag entschieden. Seinen Dienst soll er voraussichtlich am 1. September antreten.

Seine Aufgabe wird sein, Struktur in die Planungen der Stadtverwaltung zu bringen. „Andere Städte sind besser darin, eine Gesamtstrategie aufzustellen“, sagt Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU). Da habe Oberhausen Nachholbedarf. Bei Güldenzopf sollen die Fäden zusammenlaufen: Was wollen die Bürger? Welche Projekte gibt es bereits auf dem entsprechenden Gebiet? Wo lassen sich eventuell Fördergelder akquirieren? Und was haben bisher realisierte Projekte bereits gebracht?

Umzug von Berlin nach Oberhausen

Noch wohnt Ralf Güldenzopf mit seiner Familie in Berlin. Doch künftig werden er, seine Frau und seine kleine Tochter in Oberhausen leben. „Das ist selbstverständlich“, sagt der 39-Jährige. „Wie will man sich denn auf eine Sache voll einlassen, wenn man sich nebenbei noch ein anderes Türchen offen hält?“

Fototermin im Rathaus: Daniel Schranz (l.) und Ralf Güldenzopf.
Fototermin im Rathaus: Daniel Schranz (l.) und Ralf Güldenzopf. © Kerstin Bögeholz

Der gebürtige Thüringer gibt nicht nur seine Wahlheimat Berlin auf, sondern auch seinen Posten als Bereichsleiter „Politische Kommunikation“ bei der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung. Politisch aktiv war Güldenzopf schon früh in der Jungen Union.

Weitere politische Farbe

Daniel Schranz macht keinen Hehl daraus, dass er den neuen Dezernenten persönlich kennt – aus „jahrelanger beruflicher Zusammenarbeit“, wie er sagt. Schranz war lange Leiter des Düsseldorfer Büros der Stiftung. Die politische Einstellung habe bei der Besetzung des Postens eine Rolle gespielt, erklärt der Oberbürgermeister offen. Im Verwaltungsvorstand dominiere eine Farbe, sagt er mit Blick auf die mehrheitliche SPD-Zugehörigkeit der Beigeordneten und Dezernenten. Jetzt solle bitte eine weitere Farbe hinzukommen. Um so wichtiger sei ihm gewesen, dass es eine klassische Ausschreibung der Stelle gab und der Kandidat im Einvernehmen mit Personalrat und Gleichstellungsstelle gekürt wurde, erklärt Schranz.

47 Bewerbungen auf die Stelle

Insgesamt waren 47 Bewerbungen für die Stelle eingegangen. Die Bewerber kamen aus ganz Deutschland – aus dem öffentlichen Dienst, kommunalen Gesellschaften und dem akademischen Bereich. Vier Kandidaten haben es in die engere Auswahl geschafft, „Herr Güldenzopf hat mit Abstand das Rennen gemacht“, so Schranz über seinen Duzfreund.

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Und der freut sich auf die neuen Aufgaben, die ihn in Oberhausen erwarten. Er werde oft gefragt, warum er die Weltstadt Berlin verlasse, um in eine Ruhrgebietsstadt zu ziehen. „Weil es spannend ist“, antwortet er dann. Oberhausen habe einen harten Strukturwandel durchlebt. Die Stadt habe Probleme. „Aber hier muss sich niemand für irgendetwas entschuldigen. Was wir brauchen, ist ein neues Selbstbewusstsein.“ Der Stadt mangele es nicht an Visionen – nur bei der Umsetzung hapere es hier und da. Sein Signal an die Stadtverwaltung: „Wir wollen eure Ideen hören.“