OBERHAUSEN. Neue Regelung tritt demnächst in Kraft. So können die Fahrradfahrer die Einbahnstraßenregelung umgehen. Kommt auch die grüne Welle?
- ADFCkritisierte vor rund einem halben Jahr die Zustände für Fahrradfahrer rund ums Centro
- Stadtverwaltung kommt nun zu dem Schluss, die Radwege für Fahrradfahrer frei zu geben
- Damit müssen die Radler zukünftig keinen Umweg mehr in Kauf nehmen
Für Fahrradfahrer wird es auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände am Centro demnächst eine Erleichterung geben: Sie dürfen dann den Fußgängerweg in beide Richtungen benutzen. Die entsprechenden Verkehrsschilder werden in den nächsten Wochen aufgestellt, erklärt der Fahrradbeauftragte der Stadt Oberhausen, Dieter Baum.
Vor einem halben Jahr berichtete diese Zeitung über die misslichen Zustände für Fahrradfahrer rund ums Centro. Der Interessenverband der Radfahrer, der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC), machte darauf aufmerksam, dass Radfahrer, wenn sie vom Centro kommen und in Richtung Essen fahren möchten, wegen der Einbahnstraßenregelung am Brammenring eigentlich die Einfahrt bei Lidl nutzen müssten. Die Nutzung der Gehwege sei eigentlich tabu, doch bei unserem Vorort-Termin mitten im Feierabendverkehr beobachteten wir viele Radfahrer, die die Gehwege trotzdem nutzten.
Neue Schilder werden aufgestellt
Bei einem offenen Treffen des ADFC luden die Rad-Lobbyisten Dieter Baum ein und machten ihn auf die Problematik aufmerksam. Nach einer Prüfung kommt die Stadtverwaltung nun zu dem Schluss, die Radwege für Fahrradfahrer frei zu geben, damit sie nicht den Umweg in Kauf nehmen müssen. „Die Gehwege sind 2,50 Meter breit“, sagt Dieter Baum. Sieben Schilder werden im Bereich des Brammenrings demnächst aufgestellt. Damit ist auch das Überqueren der Osterfelder Straße am B&B-Hotel klarer: Der Radfahrer darf den Gehweg benutzen. Das macht Sinn, denn auf der anderen Straßenseite besteht sogar eine Nutzungspflicht des Geh- und Radweges.
Lange Wartezeiten an Ampeln sollen verringert werden
Ein weiterer Kritikpunkt des ADFC sind die teils langen und häufigen Wartezeiten an den Ampeln auf der Osterfelder Straße. Möglicherweise ist auch hier Abhilfe in Sicht, denn die Stadtverwaltung will an 30 Stellen in Oberhausen Detektionen einführen, die bei Kontakt mit dem Fahrrad bereits die Grünanforderung aufnehmen. Das können Kontaktschleifen sein, Sensoren oder auch Kameras, erklärt Dieter Baum. Damit verringert sich die Wartezeit an den Ampeln für Radler, weil das Signal eben schon früher ausgelöst wird statt erst an dem am Ampelmast befindlichen Schalter. „Gedanklich haben wir die Osterfelder Straße in den Plan mitaufgenommen“, sagt Dieter Baum. Die genauen Orte, die Teil des Projektes „Rad-Detekt“ sein werden, wird das Planungsamt der Politik noch vorstellen. An der Königstraße im Oberhausener Norden gibt es diese Funktion bereits.