Oberhausen. . ADFC ist die undurchsichtige Verkehrsführung in der Neuen Mitte ein Dorn im Auge. Lange Wartezeiten, unklare Regelungen und gefährlich viel Verkehr.

  • ADFC bedauert noch immer, dass die Straßenbahnlinie 105 nicht gebaut worden ist
  • Mit dem Bau wären neue fahrradfreundliche Wege und neue Brücken entstanden
  • Wegen der Einbahnstraßenregelung müssen Radler einen Kilometer mehr fahren

Eine fahrradfreundliche Umgestaltung rund um den Brammenring und die Osterfelder Straße in der Neuen Mitte fordern die Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC). Sie sind an die Stadtverwaltung herangetreten, um die Situation zu verbessern.

Gleich mehrere Probleme machen die Radexperten am Brammenring aus. Diese Straße habe man aus verkehrsplanerischer Sicht „noch gar nicht richtig angepackt“, sagt Norbert Marißen, verkehrspolitischer Sprecher des ADFC in Oberhausen.

Pendler, vor allem aus Essen kommend, kennen das Problem: Eigentlich ist es im Bereich des Brammenrings den Radlern nicht gestattet, auf dem Bürgersteig zu fahren. An diesem Tag, der Feierabendverkehr ist im vollen Gange, beobachten wir aber etliche Fahrradfahrer, die den Bürgersteig nutzen. Richtig wäre es, erklärt Norbert Marißen, die – viel befahrene – Straße zu nutzen. Dort gibt es aber keine Markierung oder ähnliches für Radfahrer. Will der Radler nun – wie zum Beispiel die Pendler, die aus Essen kommen, geradeaus über die Osterfelder Straße Richtung Centro fahren, muss er spätestens ab der anderen Straßenseite den Bürgersteig nutzen. Hier steht ein Verkehrsschild, das diese Nutzung vorgibt. Allerdings wird der Radfahrer nicht in die Spur geführt – was zu Verwirrungen und damit zu Verstößen führt.

Wäre die Straßenbahnlinie 105 gebaut worden

Wäre die Straßenbahnlinie 105 gebaut worden, so Marißen und ADFC-Vorsitzender Burkhardt Schmidt, wäre eine neue Überführung über die Osterfelder Straße gebaut worden. Überhaupt hätte der ADFC den Bau der Linie begrüßt, schließlich wären radfreundliche Wege entlang der Trasse entstanden. „Dieses Gebiet hier gewinnt an Bedeutung“, ist sich Burkhardt Schmidt sicher. Zum einen sei es eine beliebte Fahrradpendlerstrecke, zum anderen steige mit dem Umbau des Läppkes Mühlenbaches der Freizeit- und Erholungsfaktor bei Familien.

Das Fahrrad ist die umweltfreundliche Alternative zum Auto.
Das Fahrrad ist die umweltfreundliche Alternative zum Auto. © Frank Oppitz

Ein Dorn im Auge der Radler ist auch die Einbahnstraßenregelung am Brammenring. Radfahrer müssten, wenn sie sich regelkonform verhalten, vom Centro aus kommend erst an Lidl vorbei fahren und dürfen nicht am Bed&Breakfast-Hotel geradeaus fahren. Laut Schmidt ein Umweg von mindestens einem Kilometer. Auch die Einfahrt bei Lidl sei besonders unübersichtlich.

Kritik übt der ADFC auch an der Ampelschaltung auf der Osterfelder Straße. Die Wartezeiten seien zu lang. Schmidt weiß genau, wie lang, er hat die Zeit gestoppt: Rund vier Minuten dauert die Überquerung der beschriebenen Problemkreuzung für Radfahrer.

Die Stadtverwaltung will die Anregungen prüfen

Bei einem Vereinstreffen hat der ADFC kürzlich Dieter Baum, bei der Stadtverwaltung fürs Radwegenetz zuständig, eingeladen, um die Situation zu schildern. Die Anregungen befinden sich nach Auskunft der Stadtverwaltung nun in der Prüfung.

Für den ADFC ist eine Fahrbahnmarkierung für Radfahrer auf dem Brammenring vorstellbar. Burkhardt Schmidt sieht es nicht nur als Verbesserung für den Radler: „Jeder Radfahrer entlastet den Autoverkehr.“