Oberhausen. Auf dem Indoor-Spielplatz Tobebox in Oberhausen ist Kohlenmonoxid ausgetreten. Ein Kind kam mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik.
- Zum Zeitpunkt des Gasaustritts hielten sich etwa 100 bis 150 Menschen in dem Gebäudekomplex auf
- Bis die Unglücksursache eindeutig geklärt ist, bleibt die Halle nach Angaben der Stadt geschlossen
- Wegen des Einsatzes war die Weierstraße zwischen der Weseler und der Von-Trotha-Straße gesperrt
20 Menschen wurden am Freitag bei einem Unfall in der Indoor-Spielhalle „Tobebox“ an der Weierstraße verletzt: Aufgrund eines technischen Defektes trat dort Kohlenmonoxid, vermutlich aus der Heizungsanlage, aus. Kinder atmeten das farb-, geruch- und geschmacklose giftige Gas ein, eines dieser Kinder klagte in den frühen Mittagsstunden über Übelkeit.
Die Feuerwehr wurde um 12.55 Uhr alarmiert und rückte mit einem Löschzug sowie dem Direktionsdienst aus, nachdem zuvor die Rettungswagenbesatzung auf ihren mitgeführten Messgeräten erhöhte Kohlenmonoxidwerte in der Atemluft der Halle festgestellt hatte. Die Halle wurde umgehend von der Feuerwehr geräumt. Insgesamt hielten sich zu diesem Zeitpunkt etwa 100 bis 150 Menschen in dem Gebäude auf.
20 Personen, überwiegend Kinder, wurden durch die Rettungskräfte behandelt; bei insgesamt neun Kindern waren die Werte in einem kritischen Bereich, so dass schnell Gegenmaßnahmen ergriffen werden mussten. Acht Kinder kamen mit dem Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser. Ein Kind, das besonders schwer betroffen war, wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik nach Düsseldorf geflogen, wo es in einer Druckluftkammer behandelt wurde.
Weierstraße länger gesperrt
Zum Zeitpunkt des Kohlenmonoxid-Alarms war die Indoor-Spielhalle auch wegen der noch laufenden Osterferien gut besucht. Neben den zahlreichen Feuerwehrkräften war auch die Polizei mit mehreren Wagen präsent, um den Einsatz abzusichern. Die Weierstraße blieb längere Zeit zwischen Weseler Straße und Von-Trotha-Straße gesperrt. Polizisten hatten sich an mehreren Kreuzungspunkten positioniert und leiteten den Verkehr um.
Die Polizei hat die Ermittlungen zur genauen Unfallursache übernommen. Bis diese Ursache im Detail geklärt ist, bleibe die Indoor-Spielhalle vorsorglich geschlossen, erläuterte Sprecher Martin Berger von der Stadt Oberhausen vor Ort. Martin Berger informierte die Öffentlichkeit am Freitag auch über die städtische Facebookseite über den Unfall und die damit verbundenen Auswirkungen.
Der Kohlenmonoxid-Alarm löste auch in den Oberhausener Nachbarstädten Alarmierungen aus. Einheiten der Feuerwehren aus Duisburg, Essen und Bottrop rückten an, um die Oberhausener Kollegen zu unterstützen. Auch der Arbeiter-Samariter-Bund rückte mit einer eigenen Einheit an, so dass insgesamt 65 Einsatzkräfte vor Ort waren.
Vorsorglicher Rat der Feuerwehr
Die Berufsfeuerwehr Oberhausen wies in ihrem abschließenden Einsatzbericht am Freitagabend ausdrücklich darauf hin, dass all jene Personen, die vor 13 Uhr die Indoorspielhalle an der Weierstraße besucht haben, darauf achten sollten, ob sich bei ihnen Phänomene wie Übelkeit einstellen. Dann sollte unbedingt schnellstmöglich das nächste Krankenhaus aufgesucht werden.