Oberhausen. . Bei einer Razzia am Oberhausener Hauptbahnhof nimmt die Polizei sieben Personen fest. Die Beamten finden geringe Mengen Cannabis und Amphetamine.

Der Oberhausener Polizei gelang am Donnerstag ein Schlag gegen die Drogenkriminalität: Bei einer Razzia nahmen die Beamten am Nachmittag sieben Personen vorläufig fest, die am Hauptbahnhof mit Drogen gehandelt haben sollen. Die Fahnder konnten dabei geringe Mengen Cannabis und Amphetamine sicherstellen. Bis auf einen 26-Jährigen, gegen den bereits ein Haftbefehl vorlag, wurden die weiteren sechs Männer nach der Vernehmung wieder frei gelassen. Die Ermittlungen dauern an.

Hinweise auf eine neue Drogenszene gab es seit Anfang 2017

"Es gab immer wieder Drogengeschäfte im Umfeld des Hauptbahnhofs", erklärt Polizeisprecher Axel Deitermann. Seit Anfang des Jahres habe es jedoch vermehrt Hinweise darauf gegeben, dass dort nordafrikanische Drogenhändler auftreten. Erste Ermittlungen wurden eingeleitet, die Szene observiert.

Die Schwierigkeit für die Polizei: Die Dealer haben in der Regel nur geringe Mengen Drogen bei sich. Erst wenn sie eine Portion verkauft haben, holen sie sich aus einem Versteck Nachschub. Durch die zentrale Lage des Bahnhofs können die Händler sehr schnell flüchten und so auch Beweismittel verschwinden lassen. "Darum war es wichtig, sie bei Verkäufen zu beobachten", so Deitermann.

Obwohl die Bundespolizei bereits mehrfach Drogenverkäufer im Hauptbahnhof festgenommen hatte, ließ sich die Gruppe nicht abschrecken. Auch nach Festnahmen kamen immer wieder andere junge Männer und führten das Geschäft fort. Dabei wurden sie allerdings immer vorsichtiger.

Polizei spricht von einer der größeren Razzien der jüngeren Vergangenheit

Am Donnerstag schlugen die Beamten nun aber zu. "Das war eine der größeren Razzien gegen die Drogenkriminalität in der jüngeren Vergangenheit", berichtet der Polizeisprecher. Insgesamt sieben Dealer - alle sind Mitte 20 - wurden auf frischer Tat geschnappt. Gegen den 26-Jährigen bestand bereits ein Haftbefehl wegen schweren Diebstahls.

"Zum Teil sind die Männer in Oberhausen, aber auch in weiteren Städten in Nordrhein-Westfalen gemeldet." Neben den Drogengeschäften besteht die Vermutung, dass die Männer in verschiedene Raub- und Körperverletzungsdelikte verwickelt sein sollen. "Wir ermitteln dazu derzeit weiter."