Aus einer verwahrlosten Wohnung rettete der Oberhausener Tierschutzverein mehr als 30 Katzen, 13 sind in OB vermittelt, Sorgenkater Toni sucht noch dringend ein neues Zuhause.

„Sobald man sich bewegte, waren sie weg”, berichtet Monika Schnädter vom Tierschutzverein Oberhausen. Die Rede ist von Katzen. Vor einigen Wochen nahm die Oberhausenerin 17 von insgesamt 30 Tieren, die bei einer Zwangsräumung in einem verwahrlosten Haushalt gefunden wurden, in ihrer Pflegestation auf (die WAZ berichtete). Die übrigen gingen an das Tierheim in Sonsbeck. Die Geschichte sei ungewöhnlich – weil ein Mann die Tiere „sammelte”, häufiger seien Frauen unter den vermeintlichen Tierfreunden – aber keinesfalls selten. Schnädter: „Alle zwei Jahre haben wir so einen Fall.” Gelegentlich seien es sogar weit mehr als 30 Katzen.

Dreizehn sind inzwischen vermittelt und Schnädter ist zufrieden, denn schon nach kurzer Zeit legten die Stubentiger ihre Angst vor Füßen ab. Wenn es da nicht einen besonders traurigen Kater namens Toni gäbe. Die schwarz-weiße Samtpfote sieht gewöhnlich aus, „wie der Kater aus der Felix-Werbung”, erzählt die Katzenpflegerin. Doch der Sensible leckt sich zur Zeit kahl – aus Einsamkeit.

Die Gründe sind psychologisch, vermutet Schnädter, denn sie ließ natürlich alle Fundtiere ärztlich auf Herz und Nieren prüfen. Dabei sei Toni doch ein liebenswerter Zeitgenosse, obendrein kastriert, der zwar nicht mit seinen männlichen Artgenossen, dafür aber sehr gut mit Katzen kann. Auch erfahrene Hunde stellen für den (noch) flusigen Vierbeiner kein Problem dar.

„Es braucht einfach nur Geduld”, weiß die langjährige Katzenpflegerin, dann gibt sich auch Tonis Leckzwang. „Es wäre schade um das hübsche Tier”, findet Schnädter, es bräuchte auch sonst bald eine Namensänderung: Ka(h)rl.