Duisburg/Oberhausen. . Ein 30-jähriger Oberhausener steht vor dem Landgericht in Duisburg, weil er vier Frauen in Todesangst versetzt und sexuell genötigt haben soll.
- Die Anklageschrift hört sich wie eine Schilderung schlimmster Albträume von Frauen an
- Der Angeklagte bedrohte seine Opfer mit einer Spielzeugpistole oder riss ihnen die Kleidung runter
- 30-Jähriger wurde von Passanten gestellt und von der Polizei festgenommen
Nur in schlechten Filmen sieht man dem Bösewicht an, dass er einer ist. Der 30-jährige Oberhausener, der jetzt als Angeklagter vor dem Landgericht Duisburg Platz nahm, wirkte harmlos.
Und doch hat der blonde schmächtige Mann mit der dick schwarz umrandeten Brille vier Frauen in Duisburg und Oberhausen in Todesangst versetzt. Mit der Anklage wegen vierfacher sexueller Nötigung droht ihm nun eine mehrjährige Haft.
Schreie alarmierten Nachbarn
Die Anklageschrift hört sich wie eine Schilderung schlimmster Albträume an, die Frauen haben können. Am 12. September 2009 verfolgte der 30-Jährige in Oberhausen eine junge Frau (damals 20) von einer Bushaltestelle bis zu ihrem Haus und attackierte sie. Nur, weil er Angst hatte, dass ihre Schreie Nachbarn alarmieren könnten, flüchtete er.
Am 16. Juni 2013 griff er eine Frau an, die in Oberhausens Stadtmitte auf dem Heimweg war. Er bedrohte sie mit einer Spielzeugpistole. Das Opfer bot ihm Geld, wenn er von ihr ablasse. Am Ende rettete sie nur das Eingreifen eines Zeugen.
Am 8. Juli 2015 wurde eine Joggerin, die im Duisburger Stadtwald nahe der Uni unterwegs war, sein nächstes Opfer. Er packte sie, riss ihr die Oberbekleidung herunter und wollte sie in ein Gebüsch ziehen. Erst als die Frau ihm in den Hals biss, flüchtete der 30-Jährige.
Joggerin leistete verzweifelte Gegenwehr
Verzweifelte Gegenwehr leistete auch eine 31-jährige Joggerin, die er am 21. Juni auf der Stadtgrenze zwischen Meiderich und Oberhausen mit einem Messer bedrohte. Die Frau ließ sich durch die Waffe nicht einschüchtern, ignorierte auch eine Stichverletzung am Oberschenkel. Mehrfach zog ihr der Täter die Hose herunter, mehrfach zog sie die Kleidung wieder hoch. Zuletzt konnte die Frau ihn zur Aufgabe bewegen, indem sie ruhig auf ihn einredete. Der 30-Jährige war von Passanten gestellt und schließlich von der Polizei festgenommen worden.
Die Taten gestand er am Dienstag, wie zuvor schon bei der Polizei, ein. Dem Sonderschüler ohne Ausbildung, der nie wirklich eine Freundin hatte, fiel es schwer, sich vor Gericht zu artikulieren. Mit dürren Worten entschuldigte er sich bei den Geschädigten. Bis 12. Dezember sind zwei weitere Sitzungstage geplant.