Oberhausen. . Drei Wochen lang musste eine Oberhausener Familie ohne Internet, Fernsehen und Telefon klarkommen. Zerrissene Kabel waren die Ursache dafür.
- Tiefbaufirma hatte bei Arbeiten Kabel zerrissen und Verteiler beschädigt
- Eine ungenaue Kabeldokumentation erschwerte die Fehlersuche
- Familie wurde als Entschädigung eine Gutschrift in Höhe von 60 Euro zugesagt
Drei Wochen ohne Telefon, Fernsehen, Internet: Wie sich das anfühlt, musste eine Oberhausener Familie jetzt erleben. Nachdem die Deutsche Telekom vor ihrer Haustür an der Westfälischen Straße Kabelarbeiten durchgeführt hatte, stellten die Oberhausener fest: „Bei uns läuft nichts mehr!“ Sechs Nachbarn waren ebenfalls betroffen.
„Die Arbeiten vor der Tür waren beendet, das Loch wieder geschlossen“, erzählt die 53-Jährige. Am gleichen Tag rief sie bei ihrem Anbieter Unitymedia an, erzählte von dem Vorfall. „Eine Mitarbeiterin nahm die Störmeldung auf.“ Doch es habe sich nichts gerührt. „Ich rief jeden Tag an, landete in einem Call-Center und immer bei anderen Mitarbeitern, denen ich die ganze Geschichte erneut erklären konnte“, ärgert sich die Oberhausenerin.
Kabel sollten überprüft werden
Erst eineinhalb Wochen später habe ein Mitarbeiter von Westkabel im Auftrag von Unitymedia vor ihrer Tür gestanden. „Er war auch bei uns in der Wohnung und führte Messungen durch.“ Ergebnis: „Es kommt kein Signal von der Straße ins Haus.“ Die Kabel sollten überprüft werden, was nach weiteren eineinhalb Wochen auch geschah: „Mitarbeiter von Unitymedia aus Köln führten Messungen vor unserer Haustür durch und stellten fest, dass dort ein Kabel gerissen war.“
Wenige Tage danach seien Arbeiter gekommen, die die Straße aufgerissen hätten. „Doch nach knapp zwei Stunden machten sie das Loch wieder zu – Internet, Telefon oder Fernsehen funktionierten aber immer noch nicht.“
Die 53-Jährige rief sofort wieder bei Unitymedia an. „Ihre Störung ist bereits behoben!“, verkündete die Mitarbeiterin am anderen Ende der Leitung fröhlich. „Das habe ich aber gleich aufgeklärt!“
Kabel zerrissen und Verteiler beschädigt
Schließlich sei die Baugrube dann doch noch einmal geöffnet worden. Diesmal mit Erfolg. Insgesamt gut drei Wochen später hatte die Familie endlich wieder Empfang. „Als Entschädigung bot uns unser Kabelnetzbetreiber eine Gutschrift in Höhe von 60 Euro an – aber nur mündlich, schriftlich haben wir bislang nichts bekommen.“
Olaf Winter, Pressesprecher von Unitymedia, bestätigt auf Nachfrage: Eine Tiefbaufirma habe an der Westfälischen Straße ein Kabel des Netzbetreibers zerrissen, außerdem sei ein Verteiler beschädigt worden. „Unser Techniker war noch am gleichen Tag vor Ort, doch da waren die Gruben schon wieder verschlossen.“ Am 5. September sei dann ein Servicetechniker zum Einmessen vor Ort gewesen. „Da sich die Störung aber im Baustellenbereich einer anderen Firma befand, durften wir die Grube nicht sofort selbst öffnen“, erläutert Winter.
Außerdem habe es in der Folge „aufgrund ungenauer Kabeldokumentationen ungewöhnlich lange gedauert, bis die defekten Bauteile gefunden wurden“. Inzwischen käme aber bei allen betroffenen sieben Kunden (zwei Internet, fünf TV) wieder ein Signal an.