Oberhausen. . Das Thema mobilisiert die Menschen im Stadtnorden: Rund 80 Bürger diskutierten jetzt in Schmachtendorf den geplanten Ausbau des Oberhausener Kreuzes.
- Drei Naturschutzverbände hatten jetzt zur Diskussionsrunde in Schmachtendorf eingeladen
- Rund 80 Bürger kamen in die evangelische Kirche an der Kempkenstraße
- Anwohner lehnen den Ausbau des Kreuzes Oberhausen in derzeit geplanter Form strikt ab
Rund 80 Bürgerinnen und Bürger kamen auf Einladung der drei Naturschutzverbände BUND, NABU und Landesgemeinschaft Naturschutz (LNU) am Donnerstagabend in die ev. Kirche an der Kempkenstraße in Schmachtendorf, um die Ausbaupläne von Straßen NRW für das Oberhausener Kreuz zu diskutieren – und um klar Gegenposition zu beziehen.
Sollte der Ausbau in der jetzt geplanten Form mit neuer Brücke und neuem Tunnel für den Verkehr aus Richtung Köln in Richtung Arnheim verwirklicht werden, würde der Sterkrader Wald einen irreparablen Schaden erleiden und dauerhaft seine wichtige Funktion als Naherholungsgebiet einbüßen. Ein Teilnehmer der Veranstaltung rief aufgebracht in den Kirchenraum: „Diese Pläne zeigen, dass der Bürger im Norden nicht zählt!“
Mehr Einsatz für die Menschen im Norden
Cornelia Schiemanowski (BUND) moderierte die Veranstaltung, in deren Verlauf immer wieder auch die Forderung auftauchte, dass sich die Politik und gerade die Lokalpolitik klar für die Menschen im Oberhausener Norden einsetzen und die Pläne eindeutig ablehnen solle.
Sprecher verschiedener im Rat vertretenen Parteien betonten, dass man sich derzeit in das Thema im Detail einarbeite, die Pläne von Straßen NRW aber keineswegs einfach durchwinken werde. Die drei Naturschutzverbände wollen in diesem Punkt ebenfalls am Ball bleiben und planen nun für Donnerstag. 3. November, eine Veranstaltung im Haus Ripshorst, zu der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitiker eingeladen werden sollen. Einladungen würden auch an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und an NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) gehen, so Cornelia Schiemanowski.
Ausbau-Variante ohne zusätzlichen Platzverbrauch
Anfang November werden dann sicherlich auch wieder jene Kritikpunkte ins Blickfeld rücken, die jetzt in Schmachtendorf aufgelistet wurden: vor allem der aus Sicht der Ausbaugegner viel zu große Flächenverbrauch fürs neue Autobahnkreuz; der Wald im dortigen Autobahnumfeld sei als Naturschutzgebiet (nordöstlich des Kreuzes) bzw. als Landschaftsschutzgebiet (südwestlich des Kreuzes) eingestuft; die Planer würden also mit einem äußerst sensiblen Bereich äußerst unsensibel umgehen („Das ist ein richtig schöner Wald!“).
So gebe es zum Beispiel auch eine Ausbau-Variante, die keinen zusätzlichen Platz benötige und innerhalb des jetzigen Kreuzes bleibe. Solche Alternativen seien ernsthaft zu prüfen und dürften nicht gleich vom Tisch gefegt werden.