Oberhausen.. Unvergessliches Erlebnis für die ganze Familie. Der Erfolg der Vorstellung ist ein schönes Geburtstagsgeschenk für den Regisseur.
Theater kann glücklich machen, die ganze Familie. Wenn Enkel, Eltern und Großeltern gemeinsam nach der Aufführung überzeugt sind, etwas Wunderbares erlebt zu haben. Bei Musicals funktioniert das. Klappt das auch bei Vorstellungen im heimischen Schauspielhaus? „Die Unendliche Geschichte“ hat’s geschafft.
Der Oberhausener Intendant Peter Carp hoffte darauf und setzte Michel Endes Erfolgsroman auf den Spielplan. Er gewann Regisseur Michael Schachermaier für eine Neu-Einstudierung der Wiener Produktion mit „seinem“ Ensemble. Er setzte noch eins drauf: Damit eröffnet das Theater die Spielzeit 2016/17 im Großen Haus. Ein Volltreffer.
Geschenk zum Geburtstag
Theater für alle Generationen – was in Wien hervorragend funktionierte, überzeugte auch in Oberhausen. Die Begeisterung der Zuschauer nach der Premiere am Samstagabend bestätigte das. Lang anhaltender Applaus und ein Publikum, das sich ausnahmslos positiv äußerte: „Bezaubernd“, „super gemacht“, „unglaublich kreativ“, „wie ein Musical inszeniert“, „echt beeindruckend“ – Leute aller Altersgruppen lobten das Spektakel. Ein schönes Geburtstagsgeschenk für den Regisseur, der am Premierenabend 34. Geburtstag feierte.
Ich war nicht sicher, ob das Experiment funktionieren würde, hatte meine Enkelin und ihre Freundin (10 Jahre) sowie meinen Sohn und meine Schwiegertochter zum Test eingeladen. Die Oldie-Generation vertraten meine Freundin und ich. Das Ergebnis: Perfekte Zustimmung für das gemeinschaftliche Theater-Ereignis. Welch eine Bereicherung sei es doch, so ein Event miteinander geteilt zu haben (mittlere Generation). Und natürlich müsse man das Stück ein zweites Mal sehen (Kinder).
Ich gebe zu: Besonders skeptisch war ich im Vorgespräch mit dem Regisseur wegen der Länge des Stücks. Würden zehnjährige Kinder zwei Stunden lang aufmerksam bleiben? Meine Bedenken stellten sich als völlig unberechtigt heraus. Phantásien, das Reich der Fantasie, das da auf die Bühne gezaubert wird, hat einfach so viel Verrücktes, Fesselndes, Ungewohntes, Witziges, die Aufmerksamkeit Weckendes zu bieten – da will man nichts verpassen. „Wieso ist denn jetzt schon Pause?“
Höchstleistungen
Das liegt natürlich auch an der perfekten Darbietung. Was Kinder nicht wissen, Erwachsene aber durchaus beurteilen können: Die Akteure zeigen hier Höchstleistungen und Masken-, Bühnen- und Kostümbildner, Puppenbauer und die Kunst, sie zum Leben zu erwecken, tragen zum Erfolg bei.
Ein wunderbares Bild sei zum Schluss und als Werbung für die Vorstellung noch erwähnt: Atréju, der Indianerjunge, steigt auf den Rücken des Glücksdrachens Fuchur, um Grenzen zu sprengen. Das Publikum sieht in der Puppe, die auf Fuchur sitzt, nur noch den Schauspieler Moritz Peschke und fliegt mit.
Zum Inhalt: Das geheimnisvolle Paradies Phantásien ist in Gefahr. Das schreckliche Nichts verschlingt alle dort lebenden Wesen und macht die kindliche Kaiserin krank. Der Indianerjunge Atréju soll es retten. Der Junge Bastian Buck liest die Geschichte und wird Teil von ihr.Karten für weitere Vorstellungen gibt’s unter 0208 - 8578-184.