Oberhausen.. Mit einem bunten Programm läutete das Theater Oberhausen die neue Spielzeit ein. Viele Besucher nutzten die Chance zum Blick hinter die Kulissen
„Die Signale des Tages sind sehr gut“, freute sich Tim Lucas, der Sprecher des Theaters Oberhausen, über die große Resonanz beim Theaterfest am Sonntagnachmittag. Auch diesmal stimmte das Theater mit einem bunten Programm am Will-Quadflieg-Platz auf die neue Spielzeit ein.
Jungregisseur Bastian Cabuth hatte das Fest organisiert. Auf dem Vorplatz empfing eine kleine Zeltstadt die Besucher. Da gab es Informationen über die neue Spielzeit und über das Theater selbst. Kinder konnten an einem über Eck gebauten Kicker-Flipper spielen, mussten sich damit aber erst einmal vertraut machen.
Experiment für vier Augen
Michaela Kuczinna, Leiterin der Bürgerbühne, lud zu einer Minute Augenkontakt mit einem anderen Besucher ein und stoppte selbst dabei die Zeit. „Ich hab’ Angst vor solchen Experimenten“, lehnte ein junger Mann dankend ab. Eine ältere Frau dagegen fand es witzig. „Im Alltag vermeidet man den Blickkontakt ja meist“, bemerkte sie. „Normalerweise fällt in dieser kurzen Zeit schon die Maske, nimmt man irgendwie Kontakt auf, lächelt oder macht eine andere Geste“, begründete Kuczinna ihr Angebot.
Nebenan baute der Künstler Lars Moritz sein Monster für das Kultur-Projekt „Actopolis“ auf. „Das ist mein Beitrag für die neue Stadt, die wir da schaffen“, erklärte er. Am Donnerstag ist es wieder auf der Knappenhalde unterwegs.
Führungen und Lesungen
Von der Zeltstadt führte ein roter Teppich zum Innenhof des Theaters, wo es nach frischen Waffeln duftete. Dort war der Andrang besonders groß. Nicht nur wegen des Kinderschminkens. „Wir stehen Schlange, weil wir uns das Stück ,Der Wassermann’ anschauen wollen“, erklärte eine Frau, die mit ihrer kleinen Tochter gekommen war. Celina (8) nutzte wie viele andere Kinder dort das Angebot, die Wand der Hofpassage mit Farbe zu gestalten. Sie hinterließ eine Sonne und die Namen von sich und ihrer Freundin auf der Wand.
Für Erwachsene gab es Führungen durch das Haus. „Ist ja interessant, mal hinter die Kulissen zu blicken“, erklärte ein Besucher aus Bottrop. „Für uns ist dies das nächstgelegene Theater.“ Auch gab es eine Lesung aus „Die unendliche Geschichte“, einem der neuen Stücke. Im Foyer wurden Kleider aus der Requisite zum Verkauf angeboten. Ein Frau probierte ein weißes Kostüm an und beriet sich anschließend mit ihrer Freundin.
„Es ist zwar das letzte Jahr von Peter Carp. Aber wir wollen nicht in Wehmut verfallen, sondern mit diesem Ensemble noch mal ein tolles Theaterjahr bieten“, erklärte Tim Lucas. Das Theaterfest bot einen Vorgeschmack darauf.