Oberhausen. Im Auftrag der Stadt Oberhausen wird die OGM demnächst einen Unterstand für die Trinkerszene vom Altmarkt auf einem benachbarten Parkplatz aufstellen.

  • Seit Jahren häufen sich die Beschwerden bei der Stadt über die Trinkerszene am Altmarkt
  • Nun soll ein Carport auf dem Parkplatz gegenüber dem DGB-Haus für Abhilfe sorgen
  • Vorschlag kam von den Betroffenen selbst, vermutlich ziehen aber nicht alle um

Für das seit Jahren diskutierte Ärgernis um die Trinkerszene am Altmarkt bahnt sich eine Lösung an. „Auf dem Pakplatzgelände gegenüber dem DGB-Haus an der Friedrich-Karl-Straße wird die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH in den kommenden Wochen ein Carport errichten“, sagte Ordnungsdezernent Frank Motschull am Mittwoch im Sozialausschuss. Auch eine mobile Toilettenanlage soll im hinteren Bereich des Geländes aufgestellt werden.

Gespräche mit den Betroffenen

Mitglieder der Trinkerszene seien auf die Stadt zugekommen, so Motschull, mit einem Sprecher habe man ein Gespräch geführt. Wie viele der gut 20 Personen, die sich vor allem in den Sommermonaten auf den Stufen der Kirche Herz-Jesu oder am Friedensengel aufhalten, letzten Endes das Carport-Angebot annehmen, ist allerdings offen. Das Problem: Die Trinkerszene ist keine homogene Einheit, es gibt unterschiedliche Gruppen, die auch immer wieder lautstarke Auseinandersetzungen untereinander haben. Motschull ist aber relativ optimistisch, dass ein Gutteil von ihnen den Carport als neuen Treff nutzt und „die Situation sich entschärft“.

Der Parkplatz-Vorschlag kam übrigens aus der Szene selbst. Mike K. hatte im vergangenen Jahr bei seinen Kollegen Unterschriften für einen festen Platz gesammelt und den Treffpunkt gegenüber dem Gewerkschaftshaus vorgeschlagen.

Linke fordern Sozialarbeiter

Als gescheitert muss hingegen die Idee bezeichnet werden, die Alkoholkranken dazu zu bewegen, gegen ein kleines Entgelt und für ein, zwei Flaschen Bier den Altmarkt regelmäßig sauber zu halten und so Verantwortung für ihr Umfeld zu übernehmen. Der Sozialausschuss hatte dies in Anlehnung an das Projekt „Pick Up“ der Nachbarstadt Essen der Verwaltung als Prüfauftrag mit auf den Weg gegeben. „Dazu fand auch ein Gespräch am Altmarkt statt“, erklärte Frank Bohnes (Leiter Bereich Soziales) im Ausschuss. Das Ergebnis: „Die haben Nein gesagt.“

Mit deutlicher Mehrheit beschloss der Sozialausschuss, dass die Verwaltung ihm über die Erfahrungen mit dem neuen Standort berichtet. Die Linke stimmte dagegen. Sie fordert die Einstellung von Sozialarbeitern, um die Ursachen anzugehen, die zu einer Trinkerszene führen.