Oberhausen. . Sechs Bienenvölker sind seit April an der St. Antony-Hütte zu Hause. Imker schauen wöchentlich vorbei. Bisher gibt es keine Probleme mit den Nachbarn.
- In einem Radius von zwei bis drei Kilometern sammelten die Bienen 180 Kilogramm Honig
- Die Bienen sind friedlich und haben keinen Besucher oder Nachbarn des LVR-Museums gestochen
- Für ein Glas Honig fliegt ein Bienenschwarm eine Strecke, die dreimal um die ganze Welt reichen würde
Das Leben einer Honigbiene im Sommer ist kurz und hart: Sechs Wochen lang nichts als Arbeit. Erst wird das Heim geputzt, kurz nachdem die Biene selbst geschlüpft ist, dann der Nachwuchs gepflegt und zum Schluss geht’s raus aus dem Stock: Nektar sammeln, um den Bestand zu sichern — was für eine Plackerei. Doch im Garten der St. Antony-Hütte arbeiten sie nicht nur für den eigenen Staat, sondern für den neuen, süßen Honig, der im Museumsshop angeboten wird.
„Nach dem Rind und dem Schwein ist die Biene das wichtigste Nutztier in Deutschland“, bekräftigt Annika Schäfer den Stellenwert der Honigsammler. Sie und ihr Imker-Kollege Christian Werner von der Berufsimkerei Bienengarten Oberhausen kümmern sich seit April einmal in der Woche um sechs Bienenvölker im Garten des LVR-Museums in Osterfeld. „Die Bienen leisten viel Bestäubungsarbeit und das kommt nicht nur den Pflanzen zugute, sondern auch den Tieren, die sich von den Früchten ernähren“, sagt Annika Schäfer.
Biene als Nutztier auf Platz drei
Zwei bis drei Kilometer im Umkreis sind die Bienen unterwegs, auch an der katholischen Kindertagesstätte der St.-Antonius-Kirche summen die Bienen sicher vorbei: „Gestochen wurde niemand, auch aus der Nachbarschaft gab es keine Beschwerden – alle sind zufrieden“, freut sich Cornelia Panek, Leiterin der St. Antony-Hütte. „Uns war schnell klar, die Zusammenarbeit mit den beiden Imkern ist ein großer Gewinn für unseren Museumsgarten“, unterstreicht sie. Die Wiese, auf der die Bienenkästen stehen, sei immer zu feucht für die Besucher gewesen. „Den Rasen so zu nutzen ist ideal“, sagt Cornelia Panek. Vier Millionen Blüten bestäuben die Bienen bei der Suche nach Nektar – für lediglich 500 Gramm Süßes. „Insgesamt fliegen die Bienen dreimal um die Welt – für ein Glas Honig“, betont Annika Schäfer. Die Gärtner um die Hütte hätten sofort ein Blumenbeet angelegt, um die Bienen zu versorgen, erzählt sie. „Seit die Leute aus der Nachbarschaft mitbekommen haben, hier gibt’s bald Honig, hatten wir fast jeden Tag eine Anfrage in unserem Shop“, schmunzelt Cornelia Panek. Diese Woche ist es soweit, endlich gibt es die Leckerei zu kaufen: 6,95 Euro pro Glas „Antony-Honig“. Die Ernte kann sich sehen lassen: 180 Kilo stehen im Lager bereit.
Die Saison sei jetzt vorbei, erklärt Christian Werner: „Im Winter bleiben die Bienen in ihrem Stock, kuscheln sich zusammen und bilden eine Kugel, in der konstant 25 Grad herrschen. Bis zum Frühling bekommen sie dann nochmal rund 20 Kilo Futtersirup von uns. Dann geht alles wieder von vorne los.“