Oberhausen. . In der Neubausiedlung Schacht IV in Oberhausen sind noch immer Häuser nicht fertiggestellt. Bauherr hat inzwischen Zahl der Arbeiter erhöht.
- Ein Betroffener macht zwei Jahre nach Baubeginn seinem Ärger über erneute Pannen Luft
- Einige Familien müssen in Zwischenunterkünften wohnen, weil ihre bishergen Häuser verkauft sind
- Bauherr aus Dortmund nennt Unwetter und Probleme bei Fliesen-Beschaffung als Gründe
Der Ärger in der Neubausiedlung Schacht IV dauert an. Nachdem Käufer bereits mehrfach erhebliche Verzögerungen bei der Fertigstellung ihrer Häuser beklagt haben, ist nun auch der von Detlef Herzmann, Geschäftsführer der ausführenden KLG Projektentwicklungs GmbH, versprochene 30. Juni als Übergabetermin verstrichen – und noch immer sind einige Häuser nicht bezugsfertig. Einer der Käufer, der namentlich nicht genannt werden möchte, macht seinem Ärger zwei Jahre nach Baubeginn Luft.
Statt Baufortschritt habe es in einigen Häusern sogar deutliche Verschlechterungen gegeben: „Durch den Starkregen wurden viele Keller geflutet.“ Estrich und Putz seien teilweise so nass, dass vor weiteren Arbeiten erst umfangreiche Trocknungen durchgeführt werden müssen. Tatsächlich hätten die Unwetter den Bauablauf erheblich durcheinander gebracht und zu unvorhergesehenen Zusatzleistungen geführt, bestätigt Birgit Schäfermeier für die KLG. Zudem hätte ein Unternehmer die Klinkersteine für die Fassaden nicht in ausreichender Menge reservieren lassen, sagt Schäfermeier: „Da es sich hierbei um einen mit der Denkmalbehörde in Anlehnung an die umgebenden Industriedenkmäler abgestimmten Klinkerstein handelt, der nicht mehr auf Lager war, mussten wir auf den neuen Brand warten. Die Lieferung erfolgte am 19. Juli. Die Arbeiten werden nun umgehend mit verstärkter Mannschaft ausgeführt und kurzfristig fertig gestellt.“ Was den Käufer außerdem ärgert: „Viele betroffene Familien wohnen inzwischen in Zwischenunterkünften, zum Beispiel in Ferienwohnungen. Auch wir mussten vorübergehend in eine kleine Wohnung ziehen, weil unsere große Wohnung zum Ende Juni an den Käufer übergeben werden musste.“
„Kein Ärger mehr mit Baufirmen“
Der Käufer schließt nicht aus, dass ein Grund für die dauernden Verzögerungen Ärger mit Handwerksfirmen sein könnte. An einer simplen Dachgaube werde rund ein Jahr gearbeitet, ohne dass sie fertig werde. Es finde sich offenbar kein Dachdecker, der die Arbeiten zu Ende führt, so die Mutmaßung des Käufers. Das weist Schäfermeier zurück, mit den Baufirmen vor Ort gebe es keine Probleme mehr. Der Bauherr hatte im Mai 2016 noch Probleme mit zwei Generalunternehmern eingeräumt.
Im Juni 2014 hatte die KLG das Neubauprojekt Schacht IV nahe der St.-Antony-Hütte gestartet. Ein neues Pflegezentrum, das Herrichten von Kaue und Schachtturm gehörten dazu, ebenso 31 neue Wohnhäuser. „Mit den Bauarbeiten für das Altenpflegeheim wurde zwischenzeitlich begonnen. Die Baugenehmigungen für die Kaue sowie den Turm beziehungsweise den Turmanbau liegen leider immer noch nicht vor“, erklärt Birgit Schäfermeier abschließend.