Oberhausen. . Das Elternportal „Little Bird“ ist in Oberhausen an den Start gegangen. Es gibt Auskunft über alle Betreuungsangebote und vereinfacht die Anmeldung.
- Vom Sofa aus können Eltern ab sofort Betreuungsbedarf per Smartphone oder PC anmelden
- Keine Doppeverträge mehr, automatischer Abgleich: neue Software soll schneller Sicherheit bieten
- Das Portal ist über www.little-bird.de/oberhausen oder über www.oberhausen.de zu erreichen
Ab sofort können Eltern einen Betreuungsplatz für ihre Kinder unter sechs Jahren vom Sofa aus mit Smartphone oder Tablet suchen und ihren Bedarf anmelden.
Das Online-Elternportal „Little Bird“ ist freigeschaltet. Hier sind alle Betreuungsangebote in allen Kindertagesstätten oder in der Tagespflege aufgelistet, die es in Oberhausen gibt. Eltern können bis zu 24 Monate vor dem gewünschten Betreuungsstart bis zu fünf Einrichtungen vormerken.
Effektiveres Anmeldeverfahren
„Eine gute Nachricht für Oberhausener Eltern“, sagt Klaus Gohlke, Bereichsleiter Kinder, Jugend, Bildung. Und auch Dezernentin Elke Münich findet, dass das neue Online-Instrument „viele Chancen bietet“. Mal abgesehen davon, dass der Trend heute dahin gehe, solche Bürgerservice-Dienste online anzubieten, versprechen sich die Verantwortlichen von „Little Bird“ ein einfacheres, effektiveres und schnelleres Anmeldeverfahren, ein transparenteres Info-Angebot für Eltern und eine bessere Planungsgrundlage für die Stadt.
Die Software löst das alte aufwändige Verfahren ab, bei dem die Eltern in den Einrichtungen der einzelnen Träger persönlich die Anmeldeformulare ausfüllten. Bisheriges Problem: In nicht wenigen Fällen meldeten Eltern ihre Kinder in mehreren Kitas an. Der Abgleich der Anmeldelisten, die Zusagen und Rückmeldungen der Eltern, ob sie den Platz auch wirklich wollen, und die tatsächliche Vergabe zogen sich oft bis zum Beginn des neuen Kindergartenjahres hin. „Little Bird“ bereinigt die Vormerklisten automatisch, „so dass wir hoffen, dass Eltern künftig frühzeitig Bescheid wissen, in welcher Einrichtung ihr Kind betreut wird“, sagt Klaus Gohlke.
Keine Finanzierung im Nothaushalt
Mit der Einführung des Programms erfülle sich ein lang gehegter Wunsch des Fachbereichs, erklären Gohlke und Münich. Da ein solcher Service aber zu den freiwilligen Aufgaben der Stadt gehört, war eine Finanzierung mit einem Nothaushalt nicht gestattet. Das hat sich geändert, so dass die 35. 000 Euro für die Anschaffung der Software ausgegeben werden konnten. An laufenden Kosten fällt noch einmal rund die gleiche Summe im Jahr an.
Das Problem, dass die Stadt in einigen Quartieren einen zusätzlichen Bedarf von insgesamt 478 Betreuungsplätzen ermittelt hat, löst das neue Online-Angebot nicht. Aber auch daran werde gearbeitet, „wir sind jetzt auf der Suche nach Grundstücken oder Immobilien, um dort die fehlenden Angebote zu schaffen“, sagt Münich.
Den Kita-Platz per Mausklick annehmen
Was beinhaltet das Internet-Portal „Little Bird“?
Das Portal listet alle 79 Kindertageseinrichtungen aller Träger und die 110 Tagespflegestellen auf. Hinterlegt sind Informationen über Betreuungsformen oder pädagogische Konzepte und Bilder sowie Kontaktdaten der einzelnen Einrichtungen. Eltern können sich einen Account und ein Suchprofil anlegen, um bei den gewünschten Anbietern online einen Platz anzufragen. Platzangebote können per Mausklick angenommen oder abgelehnt werden. Bei Annahme ist der Platz verbindlich reserviert.
Wie funktioniert „Little Bird“?
Über www.little-bird.de/obehausen erreichen Nutzer das Portal. Über individuelle Suchkriterien (Adresse, Art des Betreuungsumfangs etc.) können Betreuungsmöglichkeiten gefunden werden. Um eine Einrichtung vorzumerken, müssen sich Eltern einmalig registrieren. „Suche merken“ und Vorlagen für weitere Anfragen speichern, ist dann möglich. Parallel können Platzanfragen bei mehreren Anbietern gestellt werden (bis zu fünf) und bis zu 24 Monate vor dem gewünschten Betreuungsbeginn. Ein Platz kann nicht nur für das jeweils nächste Kindergartenjahr, sondern jeweils für den ersten eines nächsten Monats angefragt werden (zum Beispiel bei Umzug).
Wie geht es weiter, wenn ich eines oder mehrere Betreuungsangebote online vorgemerkt habe?
Die Leitung der jeweiligen Einrichtung soll innerhalb von fünf Tagen darauf reagieren und gegebenenfalls ein Platzangebot machen und per Mail oder postalisch zu einem Gespräch einladen. Denn das neue System soll nicht den persönlichen Kontakt ersetzen, spätestens vor dem Vertragsabschluss müssen sich Familien und Einrichtungen kennen gelernt haben. Die Vergabe der Betreuungsplätze erfolgt auch weiterhin dezentral durch die Kindertageseinrichtungen und Tagespflegestellen.
Wenn das Platzangebot erfolgt, werden die anderen Vormerkungen für das Kind inaktiv gestellt (aber nicht gelöscht), damit jede Familie nur einen Platz erhält und nicht mehrere Angebote, während andere Familien unversorgt bleiben. Die Eltern entscheiden über Annahme oder Ablehnung.
Muss ich einen Betreuungsplatz online vormerken – was ist, wenn ich zum Beispiel gar keinen Computer habe?
Eltern können sich weiterhin persönlich bei einer Einrichtung vor Ort anmelden. Die Daten werden dann mit dem Einverständnis der Eltern in das Programm übernommen. Außerdem werden Voranmeldungen, die vor dem 1. September 2016 nach dem alten Verfahren gemacht wurden, von den jeweiligen Kitas in das neue System übertragen.
An wen kann ich mich wenden, wenn ich Hilfe bei der Benutzung des Portals brauche?
Der Fachbereich Kindertagesbetreuung der Stadt Oberhausen bietet Unterstützung an. Die Hotline ist montags bis freitags von 8.30 bis 12 Uhr erreichbar unter 0208-825-2134.
Außerdem bietet die Stadt Sprechzeiten an: dienstags von 8.30 bis 12 Uhr und donnerstags von 13.30 bis 18 Uhr im Technischen Rathaus in Sterkrade, Bahnhofstraße, Raum C102.