Oberhausen. . Beim ersten Infoabend ging es um Maßnahmen in Sterkrade. Nicht überall dort, wo Anwohner sich beklagen, wird es leiser.

  • Informationsabend über die Belastungen durch Straßenverkehr in Sterkrade
  • Geplante Maßnahmen reichen von Geschwindigkeitsbegrenzung bis Flüsterasphalt
  • Lärmberechnungen stellen nicht alle Anwohner zufrieden

Lärm macht krank. Da ist es nur zu begrüßen, dass die EU den Gemeinden die Aufgabe zugewiesen hat, Maßnahmen zur Lärmminderung zu ergreifen. Doch nicht überall dort, wo Anwohner über Lärm klagen, dürfen sie auf baldige Abhilfe hoffen. Dies zeigte sich am Montagabend beim Bürgerinformationsabend zum Lärmaktionsplan im Technischen Rathaus.

Erstes Beispiel Kirchhellener Straße: Bis zu 60 Lkw zähle sie am Tag, meinte eine Anwohnerin. Und am Wochenende knatterten zahllose Motorräder Richtung Biker-Treff Grafenmühle in Bottrop. Doch in dem Straßenabschnitt, der dünn besiedelt ist, sind keine Maßnahmen im Rahmen des Aktionsplans vorgesehen. Der Grund: In die Lärmberechnung, die mittels umfangreicher Daten wie Verkehrsbelastung, Straßenzustand oder Bebauung erfolgt und Grundlage für Lärmminderungsmaßnahmen ist, fließt auch ein, wie viele Menschen an der Straße wohnen.

Parkende Kühllaster

Der wenig besiedelte Bereich der Kirchhellener Straße wurde nicht in die Prioritätenliste aufgenommen.

Ein zweites Beispiel, das ein Sterkrader ansprach, ist die Mecklenburger Straße, wo oft Kühllaster über Nacht parken. Das Problem: Die Kühlungen springen regelmäßig an und verursachen dabei Lärm. Ein Faktor, der so nicht in die Lärmberechnung einfließt.

Drittes Beispiel: Bundesstraßen und Autobahnen, für die die Behörde „Straßen NRW“ zuständig ist. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung, die sich beispielsweise Anwohner der 516 wünschen, kann nur dann erfolgen, wenn diese Behörde zustimmt. Die betroffenen Bürger wünschen sich ein stärkeres Engagement der Stadt.

Der Eisenbahnlärm

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Viertes Beispiel: Eisenbahnlärm. Auch hier gilt, dass nicht die Stadt hier aktiv von sich aus Maßnahmen ergreifen kann, sondern sie ist auf die Deutsche Bahn AG angewiesen.

Antje Janßen vom Büro LK Argus, das den Aktionsplan erstellt hat, konnte aber auch gute Nachrichten verkünden: So sind Lärmminderungsmaßnahmen an Abschnitten der Weißenstein-, der König-, Neumühler-, Lindner-, Weier- und Kirchhellener Straße vorgesehen. Um eine Lärmminderung zu erreichen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: In Frage kommen etwa Tempobegrenzungen (ganztägig oder auch nur nachts), die Verlagerung von Lkw-Verkehr, die Reduzierungen von Fahrspuren oder auch Fahrbahnsanierungen mit lärmminderndem Asphalt.

Einen Anspruch auf eine bestimmte Maßnahme haben Anwohner nicht.