Oberhausen. . 80 Prozent der Befragten leben gerne und sehr gerne in der Stadt - ein weitaus besserer Wert als vor drei Jahren. Aber es gibt viel zu tun.

  • 80 Prozent der Befragten geben an, sehr gerne und gerne in Oberhausen zu leben
  • Oberbürgermeister Daniel Schranz freut sich über die Verbesserung der Werte
  • „Jetzt besteht für Oberhausen die Möglichkeit, Gas zu geben“, sagt er.

Der Großteil der Oberhausener lebt gern in unserer Stadt: 80 Prozent der von uns befragten Bürger geben an, „sehr gerne“ und „gerne“ in Oberhausen zu leben – und straft damit ein wenig dem jüngsten Bericht in der Süddeutsche Zeitung Lügen. Das ist ein Ergebnis des neuen Bürgerbarometers, bei dem die Universität Duisburg-Essen 400 Oberhausener zur aktuellen Lebenssituation in Oberhausen befragt hat.

Legen wir die Ergebnisse der beiden letzten Bürgerbarometer-Umfragen zugrunde, ergibt sich ein interessantes Bild: Im Jahr 2011 waren die Oberhausener ganz klar am zufriedensten, 90 Prozent gaben an, sehr gerne und gerne in der Stadt zu leben. Dieser Wert brach beim darauf folgenden Bürgerbarometer im Jahr 2013 eklatant ein: Nur noch 72 Prozent äußerten sich zufrieden mit dem Leben in Oberhausen. Die aktuelle Umfrage zeigt wieder eine leichte Verbesserung zu 2013, erreicht aber längst nicht den Spitzenwert aus dem Jahr 2011.

Auf der anderen Seite geben vier Prozent der Befragten an, dass sie ungern in Oberhausen leben, ein Prozent lebt gar „sehr ungern“ hier. 15 Prozent bewerten die Lebenssituation hier als befriedigend.

Verbesserte Werte erfreuen den Oberbürgermeister

Oberbürgermeister Daniel Schranz freut sich im Gespräch mit dieser Zeitung über die Verbesserung der Werte, im Vergleich zum Jahr 2013, sieht aber auch noch Handlungsbedarf. „Zum einen merken die Bürger, dass wir eine Menge Anstrengungen unternehmen, um die Stadt voran zu bringen – sowohl was die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit als auch die Lebensqualität in der Stadt angeht. Zum anderen bedeutet das Ergebnis, dass wir auch noch eine Menge Dinge vor uns haben.“

Auch die Stadt führt in gewissen Abständen Bürgerbefragungen durch. „Das Ergebnis, dass 80 Prozent der Befragten gerne und sehr gerne in Oberhausen leben, korrespondieren in etwa mit den Ergebnissen, die auch wir haben“, sagt Schranz. „Ich finde es gut, dass die NRZ die Umfrage macht.“ So ganz ohne Aber kann und will er das Ergebnis nicht stehen lassen. Er fände es schön, wenn Bürger sehen, dass etwas in Bewegung sei – „zum Beispiel beim Ausbau des schnellen Internets oder bei den integrierten Handlungskonzepten für die Stadtteile“, sagt er.

Es gibt auch ein Aber

Und jetzt kommt das Aber: „Wir sind noch nicht da, wo wir hinkommen wollen und hinkommen müssen. Es gibt eine große Unzufriedenheit mit der Infrastruktur der Gebäude und Straßen, Sauberkeit ist ein ganz großes Thema sowie die Verödung der Innenstädte und die Unzufriedenheit mit der Entwicklung der Stadtteilzentren. Also: Wir können uns nicht zurücklehnen.“ Dass im Jahr 2013 die Bürger unzufriedener gewesen sind, kann der Oberbürgermeister nachvollziehen. „Dieser Eindruck der Unzufriedenheit ist alles andere als unberechtigt gewesen. Es hat sich in den vergangenen Jahren ja auch nicht so viel nach vorne bewegt. Ich finde das gar nicht so überraschend, weil – während wir in den 90er Jahren einen großen Strukturwandel-Sprung gemacht haben – andere Städte mit allen möglichen Projekten gestartet sind, zum Beispiel mit dem Duisburger Innenhafen. Jetzt besteht für Oberhausen die Möglichkeit und Notwendigkeit, Gas zu geben.“