Oberhausen. . Auch Bahnfahrer waren kurzzeitig betroffen und mussten auf Busse umsteigen. Blindgänger sollte eigentlich schon am Montag stillgelegt werden.

Zehn Minuten nur brauchte Peter Giesecke vom Kampfmittelräumdienst, um die Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg zu entschärfen, die bereits am Montag bei Bauarbeiten auf dem Waldteich-Gelände in Holten gefunden worden war. Doch die für Montag angedachte Entschärfung war kurzfristig vom Ministerium abgesagt und auf Dienstag verschoben worden – obwohl Bomben laut Ordnungsdezernent Frank Motschull und Einsatzleiter Reiner Süsselbeck eigentlich unverzüglich entschärft werden müssen.

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Die Entschärfung verlief ohne Probleme, sorgte aber für etliche Kilometer Stau auf der A2, A3, A42 und A516. Auch die Bahnfahrer waren betroffen. Die Anwohner rund um die Weseler Straße und die Mitarbeiter der Firmen wie Lekkerland mussten in den Gebäuden bleiben. „Heute machen wir es aber“, sagte der städtische Ordnungsdezernent Frank Motschull leicht schmunzelnd, als er bei der Einsatzleitung eintraf. Denn Feuerwehr, Ordnungsamt und Kampfmittelräumdienst rückten ja bereits am Montag auf dem Oxea-Parkplatz an, um die Bombenentschärfung auf dem Waldteich-Gelände zu begleiten. Bis der Anruf aus dem Ministerium kam und die Entschärfung abblies. Diese Aktion sorgte auch gestern noch für Verwunderung bei allen Betroffenen. Denn eigentlich gilt: Wird eine Bombe gefunden, muss sie unmittelbar entschärft werden. Also beraumte die Stadt die Entschärfung für Montag um 16 Uhr an.

Posten bezogen

Alles war organisiert, die Posten bezogen. Nur die Autobahnpolizei wartete noch auf das Okay, um die A3 zu sperren. Dann kam die Empfehlung aus dem Verkehrsministerium, die Autobahn zu diesem Zeitpunkt nicht zu sperren, sondern bis 18 Uhr zu warten. Das konnte die Stadt aus organisatorischen Gründen nicht leisten – worauf die Entschärfung des Blindgängers auf den gestrigen Dienstag verschoben wurde. Für ein weiteres Rätsel sorgte gestern ein Hubschrauber, der über dem Waldteichgelände kreiste – obwohl die Flugsicherung nach Angaben von Reiner Süsselbeck über die Entschärfung informiert war.

Ansonsten verlief die Entschärfung reibungslos, Peter Giesecke vom Kampfmittelräumdienst begann um 14.08 Uhr und gab um 14.20 Uhr das Zeichen: Die Autobahn kann wieder freigegeben werden. Trotzdem kam es danach zu Staus von jeweils fünf bis sechs Kilometern auf allen Autobahnen. Auch die Bahn konnte zwischen Sterkrade und Dinslaken zwischen 13.49 und rund 14.30 Uhr nicht fahren. Die Fahrgäste mussten auf Busse, die die Bahn eingesetzt hatte, umsteigen. Auch hier verlief nach Angaben eines Bahnsprechers alles reibungslos.