Oberhausen. . Die Sicherheitsfirma „Protection One“ spricht Täter über Lautsprecher an – und die nehmen Reißaus. Auch die Oberhausener Firma GMT profitiert davon.

Andreas Domagalla erzählt von den Rohren, die der Firma GMT Spezialtiefbauequipment immer wieder vom Gelände gestohlen wurden. „Das waren Verluste von hunderttausenden von Euro“, sagt der Werkstattleiter und Prokurist des im Gewerbegebiet „Zum Eisenhammer“ ansässigen Unternehmens. Als die Firma das so einfach nicht mehr hinnehmen konnte, suchte sie nach einem Sicherheitskonzept und entschied sich für „Protection One“, ein Unternehmen, das 1200 Kunden im nördlichen Ruhrgebiet betreut. Die Diebstähle blieben schlagartig aus.

„Protection One“ hat nun auch eine Besonderheit zu bieten. „Wir hatten mehrere Systeme zur Auswahl, haben uns aber für ‘Protection One’ entschieden, weil es sofort reagiert“, sagt Karsten Bolien, bei GMT zuständig für Marketing und Vertrieb. Das heißt, bei einem Alarm sprechen Mitarbeiter der Sicherheitsfirma die Täter über Lautsprecher sofort an. „Bitte entfernen Sie sich, sonst rufen wir die Polizei.“

Einbrecher laufen immer davon

Die Reaktion der Einbrecher sei immer gleich, sagt Carl Frederik Pöhl, Niederlassungsleiter von „Protection One“. Erst stutzten sie erschreckt, dann liefen sie schnell davon. „Wir haben zahlreiche solcher Videos“, sagt Pöhl. Natürlich riefen die Sicherheitsleute parallel auch immer die Polizei. Die hätten gute Karten, die Täter zu fassen, weil sie sich zum Zeitpunkt des Anrufs noch im Objekt aufhielten.

Die Sicherheitsfirma arbeitet mit Alarmanlagen und optischer wie akustischer Überwachung. Dabei kann der Kunde entscheiden, ob er auch im Gebäude Kameras möchte oder nur außerhalb. „Zuschalten können wir uns eh nur bei einem Alarm“, versichert Pöhl. Spätestens 40 Sekunden nach einem Alarm wüssten sie, ob tatsächlich Einbrecher im Gebäude seien. Sie könnten der Polizei dann auch gleich mitteilen, um wie viele Täter es sich handele und wo diese sich aufhielten.

In Spielhallen sind Täter zu schnell weg

Nicht ohne Stolz erzählt Pöhl, dass ihnen die Deutsche Gesellschaft für Qualitätsmanagement eine Schadensverhinderungsquote von 96,1 Prozent einräumte. „Unsere Quote wäre noch höher, wenn wir nicht auch Spielhallen ausgerüstet hätten“, sagt Pöhl. Aber da seien die Täter nach 30 Sekunden wieder weg, wenn sie die Automaten aufgebrochen hätten. Die Chance sei also gering, sie zu schnappen.

Laut Pöhl habe „Protection One“ bundesweit 240 Mitarbeiter und 12.000 Kunden und biete seit 19 Jahren in Deutschland seine Dienste. „Es wird von zwei Familien geführt“, sagt er. Meist seien es mittlere oder größere Unternehmen, die sich mit Sicherheitssystemen ausstatten ließen. Es gebe aber auch Privatleute, die ihre Dienste nutzen. Was Pöhl als Vorteil des Unternehmens sieht: „Bei uns kommt alles aus einer Hand, wird arbeiten nicht mit Subunternehmern.“