Oberhausen. . Nach Bochum und Düsseldorf bekommt auch Oberhausen ein Einbruchsradar. Die Polizei veröffentlicht dort die Einbrüche der vergangenen Woche auf Karten.
Wer Einbrecher und ihre Ziele bislang nicht auf dem Schirm hatte, der kann sich das ganze Elend jetzt deutlich vor Augen führen. Die Polizei Oberhausen wird schon ab Freitag (1. April) auf ihrer Homepage und auf Facebook Karten von Oberhausen veröffentlichen, auf denen Einbruchsorte der jeweils vergangenen Woche gekennzeichnet sind. So kann jeder Bürger auf einen Blick erkennen, ob sein Viertel betroffen ist.
Düsseldorf hat gerade angefangen
Mit dem sogenannten Einbruchsradar arbeitet Bochum schon seit geraumer Zeit, Düsseldorf hat gerade damit angefangen, erklärt Andreas Wilming-Weber, Pressesprecher der Oberhausener Polizei. In Oberhausen überlegten sie schon seit längerem, das Radar einzuführen. „Es hat den Sinn, die Bürger zu sensibilisieren“, sagt Wilming-Weber. Leute, die etwas Verdächtiges beobachten, sollten sofort die 110 rufen. Der Pressesprecher: „Weil wir hier eh so eng mit den Bürgern zusammenarbeiten, hielten wir ein Einbruchsradar zunächst nicht für unbedingt notwendig.“ 2015 seien rund 4600 Hinweise eingegangen, es konnten allein deshalb 90 Tatverdächtige festgenommen werden.
Doch gleichzeitig stiegen die 2014 um 30 Prozent gesunkenen Einbruchszahlen im vergangenen Jahr wieder an: um 15 Prozent auf 785 Fälle. Da will die Polizei jede Möglichkeit nutzen, es den Einbrechern schwer zu machen. Wilming-Weber: „Wo eingebrochen worden ist, interessiert die Leute bestimmt.“ Die Karten, so hofft er, könnten auch ein visueller Anreiz sein, die eigenen vier Wände besser zu sichern. Denn es würden auch die Einbrüche aufgelistet, die im Versuch stecken blieben. Im Jahr 2015 gaben die Einbrecher in 43 Prozent der Fälle auf. Hinter vielen Einbrüchen steckten Banden aus Südosteuropa, die schnell einbrechen und unerkannt entkommen wollten.
Einzelne Häuser dürfen nicht erkennbar sein
Die Häuschen mit den Fähnchen, die auf der neuen Karte Einbruchsorte signalisieren, zeigen Stadtviertel und grob vielleicht noch Straßen. „Einzelne Häuser dürfen nicht erkennbar sein“, sagt Wilming-Weber. Nach drei oder sechs Monaten will man dann schauen, ob das neue Angebot etwas gebracht hat, ob sich mehr Bürger als bisher bei der Polizei gemeldet haben. „Für uns ist es kein großer Aufwand, die Karten zu erstellen“, sagt Wilming-Weber über die Mitarbeiter der Pressestelle, die diese Aufgabe übernommen haben. Das Einbruchsradar sei ein kleiner Baustein im Kampf gegen den Wohnungseinbruch.