Oberhausen. „Ruhr in Love“ macht aus Oberhausener Olga-Park eine große Freiluft-Tanzfläche. Polizei mit Großaufgebot vor Ort - auch in Zivil.

Bei durchwachsenem Wetter ist am Samstagmittag in Oberhausen die Techno-Party "Ruhr in Love" gestartet. Die Veranstalter rechneten mit 50.000 Besuchern. Die Sicherheit in Oberhausen, die Sicherheit der Gäste und der Kampf gegen Drogen – diese drei Aspekte stehen für die Polizei im Vordergrund des Einsatzgeschehens. Wie schon in den Vorjahren werden die Hansastraße und Werthfeldstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt.

In einer ersten Zwischenbilanz meldete die Polizei am Nachmittag, dass die Anreise anders als im vergangenen Jahre bis dato offenbar weitgehend friedlich blieb. 2015 gab es erhebliche Problem im Bahnverkehr. Beim Weg vom Hauptbahnhof zum Olga-Gelände würden viele Raver nicht die Sonderbusse nutzen, sondern zu Fuß die etwa zwei Kilometer Weg laufen. Das sorgt bei einigen Anwohnern am Weg für Ärger und Frust, etwa über Wildpinkler, ist auf der Facebookseite der Oberhausener Polizei zu lesen.

Die Polizei ist mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften vor Ort, berichtete ein Sprecher. Darunter auch Kräfte der Drogenfahndung. Bis zum Nachmittag seinen bereits weit über 100 Strafanzeigen vor allem wegen Drogenhandels gestellt worden, sagt Polizeisprecher Tom Litges.

Straßen bis in die Nacht gesperrt

Auf der Hansastraße erstreckt sich die Vollsperrung zwischen Concordia- und Rhenaniastraße für den Durchgangsverkehr ab 8 Uhr bis 2 Uhr (Sonntag). Auf der Werthfeldstraße ist die Vollsperrung zwischen Fahnhorststraße und Rheinische Straße für den Durchgangsverkehr ebenfalls ab 8 Uhr bis 2 Uhr (Sonntag) gültig. Drogenfahnder und Polizisten in Uniform und Zivil kontrollieren sowohl im Umfeld der Techno-Party als auch auf dem Veranstaltungsgelände. Sie nehmen besonders den Handel mit illegalen Drogen und das Fahren unter Drogen- und Alkoholeinfluss ins Visier.

Eintrittskarten gibt es für 34 Euro an der Tageskasse, die ab 10.30 Uhr öffnet. Der Festivaleingang befindet sich an der Vestischen Straße 45 neben dem Steigerhaus.

Fans erhalten erst ab 16 Jahren Zutritt zum Olga-Gelände. Mit den Festival-Tickets können die Besucher die Verkehrsmittel im VRR-Bereich in der 2. Klasse für die An- und Abreise nutzen. Die zehnstündige Sause startet um 12 Uhr und endet um 22 Uhr.

Aufbau von Ruhr in Love in Oberhausen

Hochdruck bei den Aufbauarbeiten zum Festival auf der Olga. Das Wetter spielt momentan mit, es ist schon eine Leistung, alles für den Start am Samstag hinzubekommen.
Hochdruck bei den Aufbauarbeiten zum Festival auf der Olga. Das Wetter spielt momentan mit, es ist schon eine Leistung, alles für den Start am Samstag hinzubekommen. © Tom Thöne / FUNKE Foto Services
Hochdruck bei den Aufbauarbeiten zum Festival auf der Olga. Das Wetter spielt momentan mit, es ist schon eine Leistung, alles für den Start am Samstag hinzubekommen.
Hochdruck bei den Aufbauarbeiten zum Festival auf der Olga. Das Wetter spielt momentan mit, es ist schon eine Leistung, alles für den Start am Samstag hinzubekommen. © Tom Thöne / FUNKE Foto Services
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Veranstalter erwartet fast 50.000 Besucher zu Ruhr in Love 

Seit Mittwoch müssen Freunde des gepflegten Grün am Osterfelder Olga-Park vorbeispazieren. Der Grund für die vorübergehende Platzsperre sind aufwendige Aufbauarbeiten. Am Samstag, 2. Juli, locken hier schließlich 400 Discjockeys auf 40 Freiluft-Tanzflächen von 12 bis 22 Uhr wieder deutlich mehr als 40.000 Menschen zum Elektro-Festival „Ruhr in Love“.

Mit 48.000 Fans konnte das wenig stille Stelldichein der Szene im vergangenen Jahr seine Position als größte Musik-Veranstaltung in der Stadt sogar noch ausbauen. Zum Vergleich: „Olgas Rock“ kam verteilt auf zwei Tage 2015 gerade einmal auf die Hälfte der Besucher.

Stoag setzt Sonderbusse zu Ruhr in Love ein

Viele Menschen, viele Reisewege: Die Stoag setzt darum am Samstag Sonderbusse ein. In den Bussen und Bahnen auf der Trasse dürfte es trotzdem voll werden. Die Polizei kündigt verstärkte Kontrollen an. Vor allem am Festival-Eingang an der Vestischen Straße wollen die Beamten durch Präsenz und Kontrollen den Drogenkonsum unter den Feierfreunden und die Drogengeschäfte professioneller Dealer unterbinden.

Schwerstarbeit leisten die Jungs beim Aufbau der Bühnen und Freiluft-Tanzflächen.
Schwerstarbeit leisten die Jungs beim Aufbau der Bühnen und Freiluft-Tanzflächen. © Funke Foto Services

Die unschönen Begleiterscheinungen des Festivals haben der Popularität von „Ruhr in Love“ in den vergangenen 13 Jahren (davon zwölf Jahre in Osterfeld) allerdings nicht geschadet. Das liegt daran, dass die Großveranstaltung nicht vornehmlich durch Star-Discjockeys funktioniert, sondern durch die Vielfalt der Turntables. So reicht die Palette von Hardcore über House bis zum klassischen Techno – aggressiv hämmernd, gedämpft entspannend oder radiotauglich populär. Dass der Veranstalter „I-Motion“ aus Mülheim-Kärlich die Vielfalt-Feier als „Familienfest der elektronischen Musik“ verkauft, erklärt sich aus dem Zusammentreffen unterschiedlichster Stilrichtungen innerhalb des Elektro-Genres.

Dass vor allem auf der Hauptbühne dann doch einige Szene-Größen auflegen, passt trotzdem: Der Stuttgarter Nachwuchs-DJ Cuebrick darf auf der großen „Mixery Stage“ ab 12 Uhr den Startschuss geben. Fans dürften noch seine Single „Watch out“ kennen, die der House-Spezialist gemeinsam mit den „Disco Boys“ produzierte. Um 13 Uhr wird den Plattenteller dann der Discjockey A.N.A.L. übernehmen. Hinter dem Namen des Mannes aus Thüringen steckt die Abkürzung „Alles nur aus Liebe“. Bei seinen Klängen aus House und Techno mischt er gerne Samples von Comedian und Schauspielern hinzu.

Schwerer Job für DJ Pappenheimer

Ebenfalls aus Thüringen stammt das Dance-Duo „Gestört aber geil“, das von 14.30 Uhr bis 16 Uhr sicher nicht mit den Hit-Singles „Ich und du“ und „Unter meiner Haut“ geizen wird. Als Dauergast übernimmt ab 16 Uhr dann Felix Kröcher aus Frankfurt, der sich in stürmischen Zeiten mit „Windmakers“ in die Hitparaden kämpft.

Ein Schwergewicht folgt um 17.30 Uhr mit „Tujamo“ aus Bielefeld, der mit 1,2 Millionen Facebook-Fans im Rücken vielleicht schon Kostproben seiner am 4. Juli erscheinenden House-Single „Keep pushin“ geben wird. Markus Lange und Sophie Schäfer tauschen ihre bürgerlichen Namen ab 19 Uhr ein und drücken als „Ostblockschlampen“ mit progressivem Elektro auf das Tempo. Die Live-Shows des Duos aus Leipzig kann sich auch ohne Western-Samples von Filmmusik-Legende Ennio Morricone hören und sehen lassen.

Der schwierigste Job folgt zum Finale: Denn kein Pappenstiel ist die Konkurrenz für den Würzburger DJ „Pappenheimer“ ab 20.30 Uhr. Der erfahrene Plattenaufleger muss dann immerhin gegen das EM-Viertelfinale Deutschland gegen Italien anspielen.