Oberhausen. . In überfüllten Zügen reisten Fans zum Fetsival Ruhr in Love in Oberhausen – und zogen auf der Strecke die Notbremse.
Rund 48.000 Gäste strömten am Samstag nach Polizeiangaben zum Musikevent Ruhr in Love in den Olga-Park. Viele Besucher, die mit der Bahn anreisten, erreichten das Festivalgelände aber erst im Laufe des Nachmittags. Einige Zugreisende hatten mittags in mehreren Zügen die Notbremsen betätigt – und damit einen Bahnstau ausgelöst.
Mehrere hundert Reisende waren in den Gleisbereich geklettert, so dass die Bundespolizei Düsseldorf die betroffenen Strecken zwischen 12.18 und 13.30 Uhr sperren musste. Ein Fahrgast hatte sich beim Ausstieg aus dem Zug den Arm gebrochen. Andere erlitten beim Überqueren des Schotterbetts leichte Verletzungen. Die Bundespolizei geht davon aus, dass die Reisenden die Notbremsen aufgrund mangelnden Platzes und schlechter Luftverhältnisse gezogen hatten.
Rauschgiftfahnder im Einsatz
Da die meisten Besucher des Festivals öffentliche Verkehrsmittel genutzt hatten, kam es im Stadtgebiet Oberhausen selbst zu keinen größeren Verkehrsstörungen. Im Umfeld des Veranstaltungsgeländes hatte die Polizei Oberhausen wieder zivile Rauschgiftfahnder eingesetzt. Sie nahmen zwölf (Vorjahr 22) Verdächtige wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz fest und erstatteten etwa 400 (Vorjahr 395) Strafanzeigen. Zwei Besucher wurden festgenommen, weil gegen sie bereits Haftbefehle vorlagen. Acht Anzeigen erstattete die Polizei wegen weiterer Delikte (gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Sachbeschädigung und Diebstahl). Mehr als 50 Feiernde, darunter auch Minderjährige, mussten wegen Alkohol- und/oder Drogen-Konsums in Krankenhäuser gebracht werden.
Mächtig unter Dampf stand aber auch die Johanniter-Unfall-Hilfe Oberhausen, die 231 Teilnehmer behandelte, 41 davon mussten von der Feuerwehr zur Weiterbehandlung in Krankenhäuser gebracht werden. Die Berufsfeuerwehr Oberhausen wurde gleich zehn Mal zu Einsätzen rund um das Gelände sowie am Hauptbahnhof gerufen. Trotzdem sind sich alle Einsatzkräfte einig: „Ruhr in Love“ verlief überwiegend friedlich – das Sicherheitskonzept hat sich bewährt.