Oberhausen. Neues Fraunhofer-Leistungszentrum soll bei der Energiewende helfen. Entwicklungen für Chemie- und Energieunternehmen. Kooperationen mit Unis im Ruhrgebiet

Das Fraunhofer Institut Umsicht bekommt Zuwachs: In Oberhausen wird in diesem Jahr das sogenannte Leistungszentrum „Dynaflex Pro“ eingerichtet. Oberbürgermeister Daniel Schranz begrüßte die Entscheidung. Damit werde der Forschungsstandort Oberhausen gestärkt, sagte er.

Das Leistungszentrum ist eines von drei neuen, die in NRW entstehen. Insgesamt werden darin 20 Millionen Euro durch das Land, die Wirtschaft und die Fraunhofer-Gesellschaft investiert. Wie hoch die Investitionssumme allein in Oberhausen sein wird, ist derzeit noch unklar, sagte Umsicht-Sprecherin Iris Kumpmann auf Nachfrage dieser Redaktion. Der Förderbescheid sei noch nicht da, so dass noch nicht bekannt sei, wie viel Personal kommen und wo das Leistungszentrum angesiedelt werde. Klar sei aber, dass Mittel für Personal eingeplant seien.

Das Leistungszentrum soll in diesem Jahr mit einer zweijährigen Pilotphase starten. Es dient dazu, Forschungsergebnisse nahtlos in der Industrie umzusetzen. Ziel ist es nach eigenen Angaben, die Zusammenarbeit mit den Universitäten Duisburg/Essen, Bochum und Dortmund, Forschungseinrichtungen und der Wirtschaft zu stärken und international zu angesehenen Zentren zu entwickeln. „Wir wollen Wissen erzeugen, das wir verkaufen können“, sagt die Umsicht-Sprecherin.

Strom aus erneuerbaren Energien

Das Oberhausen Leistungszentrum „Dynaflex Pro“ soll dynamische, adaptive und flexible Prozesse und Technologien für die Energie- und Rohstoffwende entwickeln. Chemie- und Energieunternehmen setzen bei ihren Produktionsprozessen viel Strom – am liebsten aus erneuerbaren Energien – ein. Nachteil: Dieser Strom unterliegt starken Schwankungen und kann nicht gespeichert werden. Und jetzt kommen die Forscher des Leistungszentrums ins Spiel. Sie sollen zum Beispiel erforschen, wie sich Produktionsprozesse anpassen lassen, die mit schwankenden Stromquellen arbeiten, Braucht es vielleicht andere Rohstoffe für die Produktion? Oder sind andere Produkte vonnöten? Derzeit setze die Chemieindustrie noch auf Großanlage, zukunftsweisender aber sei es, kleinere Anlagen bei der Produktion einzusetzen, erklärt Iris Kumpmann. Damit wären Unternehmen flexibler. Und adaptiv, die dritte Abkürzung im Titel des Leistungszentrums, beinhaltet das Ziel, dass die entwickelten Anlagen so anpassungsfähig sind, dass sie auch in zehn Jahren noch nutzbar sind.

„Das ist eine gute Nachricht für Oberhausen als Stadt und als Forschungsstandort“, sagt Oberbürgermeister Daniel Schranz. Damit werde die gute Arbeit des bestehenden Fraunhofer Instituts Umsicht gewürdigt. Vor allem sei die Ansiedlung des Leistungszentrums eine gute Perspektive, denn nach einer Pilotphase starte erst die eigentliche Arbeit, fügt Schranz hinzu.