Oberhausen. . 79-jährige Mieterin einer Wohnung im ersten Stock erzählt von der dramatischen Rettungsaktion an der Körnerstraße in Alt-Oberhausen.
Todesangst hatten die Bewohner des Mehrfamilienhauses an der Körnerstraße in Alt-Oberhausen ausgestanden. Die Erdgeschosswohnung ihrer Nachbarn war in Flammen aufgegangen (wir berichteten). Noch immer aufgewühlt kam gestern eine 79-Jährige in die Redaktion. Den Ausbruch des Brandes hatte sie am Freitag in ihrer Wohnung im ersten Stock miterlebt.
Der Schock steht ihr noch ins Gesicht geschrieben: „Erst hörte ich es dreimal laut knallen – dann drang Geschrei durch das Treppenhaus“, erzählt sie.
Rauch stand direkt vor der Tür
Nichts Böses ahnend glaubte die Seniorin da noch, im Erdgeschoss sei nur etwas Großes umgefallen. „Als vom Hof aber dunkle Wolken vor mein Fenster zogen, lief ich doch schnell mal zur Wohnungstür.“ Der Rauch habe da schon wie eine schwarze Wand direkt vor ihrer Tür gestanden. Geistesgegenwärtig habe sie die Tür wieder zugeworfen.
Sie rannte zum Fenster. „Irgendjemand rief mir von unten zu, ich solle feuchte Decken vor die Tür legen – aber ich war wie gelähmt.“ Wie viele Minuten vergingen, bis die Feuerwehr eine Leiter an ihr Fenster lehnte? „Ich weiß es nicht.“
Feuerwehr rettet Bewohner
Fünf Bewohner seien selbst aus dem Haus gerannt. Nach Angaben der Feuerwehr erlitten sie dabei teils schwere Rauchvergiftungen. Insgesamt konnten drei Personen und ein Hund von den Rettungskräften über die Drehleiter gerettet werden.
Und auch die Reptilien (zwei Vogelspinnen, ein Gecko sowie ein Königspython) aus der brennenden Erdgeschosswohnung kamen mit dem Leben davon.
Die 79-Jährige verbrachte die Pfingsttage bei ihrer Tochter. Seit gestern darf sie wieder in ihre Wohnung. Heute hoffen die Anwohner, endlich mehr über die Brandursache zu erfahren.