Oberhausen. . Oberhausener Obverbürgermeister übt harte Kritik an eigener Stadtverwaltung. Daniel Schranz (CDU) vermisst im Bildungskonzept Ideen und Investitionen.

Erhebliche Fehler der Oberhausener Stadtverwaltung bei der Vorlage des Bildungsplanes für die Jahre 2016 bis 2020 hat Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) eingestanden. Die zentralen angestrebten Ziele des Konzeptes, das die Zukunft der Oberhausener Schullandschaft gestalten soll, seien nicht erreicht worden.

„Die Frage ist doch: Wie schaffen wir es, gezielte Investitionen in An- oder sogar Neubauten von Schulen hinzubekommen, damit für alle eine Verbesserung erreicht wird. Das ist bisher nicht gelungen, das muss man selbstkritisch anmerken“, sagte das Stadtoberhaupt in einer Diskussionsrunde mit dem Leserbeirat der WAZ Oberhausen.

Viel Unruhe in den betroffenen Schulgemeinden

Der Entwurf des Bildungsplanes, über den der Rat in seiner Sitzung am 4. Juli entscheiden wird, listet auf Basis eines Gutachtens von Ernst Rösner unter anderem die mögliche Schließung oder Zusammenlegung einiger Grundschulen auf. Das hatte in den vergangenen Monaten für viel Unruhe in den betroffenen Schulgemeinden und zu Verunsicherung bei Eltern geführt.

Verantwortlich für den Bildungsplan ist die Schulverwaltung und Schuldezernentin Elke Münich. Die Beigeordnete für Familie, Bildung und Soziales betont stets, dass die Politik auch entscheiden könne, keine einzige Schule zu schließen. Denn überall werde die vorgeschriebene Mindestschülerzahl erreicht.

Sportstätten als Vorbild

Was dem Oberbürgermeister beim Bildungsplan fehlt, machte er anhand eines Vergleiches deutlich. So sei es beim Sportstättenkonzept in Oberhausen gelungen, klug zu planen und umzuschichten: Durch die Aufgabe einiger alter Sportplätze (Beispiel Rechenacker) „konnten die Erlöse des Verkaufs der Grundstücke genutzt werden, um in Sportstätten zu investieren“. Nach dem Motto: Lieber eine gut ausgestattete Anlage als drei schlechte. Solche Möglichkeiten zu beschreiben und auszuarbeiten, „das haben wir beim Bildungsplan nicht geschafft“, sagte Daniel Schranz. Deshalb sei es wichtig, „mit dem Beschluss Anfang Juli das Thema nicht zu beerdigen, sondern die Zeit bis zum nächsten Bildungsplan für 2021 bis 2025 zu nutzen und uns zu überlegen, was wir wirklich wollen“. Dass das jetzt noch nicht erreicht sei, „ist schade“, kritisierte der Chef des Rates und der Stadtverwaltung.

Auch die vorgegebenen, mit dem Land abgestimmten Sparziele wird der Bildungsplan wohl nicht erreichen. Geplant war eine jährlich steigende Ersparnis von bis zu fünf Millionen Euro. Denn es zeichnet sich ab, dass keine politische Gruppierung im Stadtrat der Schließung auch nur einer einzigen Schule zustimmen wird.