Oberhausen. . Das Theater Oberhausen zeigt das Stück „Rauch“ im Malersaal.

Der junge Regisseur Bram Jansen ist am Theater Oberhausen wohl ein gern gesehener Gast. Dort hat er „Anatol“ inszeniert und das „Das Käthchen von Heilbronn“. Und am Donnerstagnachmittag siniert der Niederländer Jansen über Sprichwörter und Redewendungen - wieder einmal im Theater Oberhausen. Jansen und Dramaturg Rüdiger Bering schwärmen von der neuen Produktion für den Malersaal. Das Stück trägt den Titel „Rauch“. Geschrieben hat es der katlanische Autor Josep Maria Miro i Coromina. Zur Premiere am Samstag, 14. Mai, wird der Katalane erwartet.

Vielschichtige Geschichte

Der Mann mit dem langen mit dem langen Namen muss ein „komplexe“, „vielschichtige“, metaphorische Geschichte so sehr auf den Punkt gebracht haben, dass Jansen, Bering und Theatersprecher Tim Lucas regelrecht aus dem Häuschen sind. „Schall und Rauch“ scheint diese Geschichte also nicht zu sein. Obwohl in ihr so viel graucht wird. Aber die Zigaretten sind Metaphern. „Jede Zigarette ist eine Geschichte“, sagt Bering.

„Kein Rauch ohne Feuer“ trifft viel eher, was Josep Maria Miro i Coromina erdacht hat. Zwei Paare, Europäer, hängen in einem Hotel irgendwo in einem vermutlich afrikanischen Land fest. Denn draußen herrscht plötzlich der Ausnahmezustand. Der Flughafen ist geschlossen. Das Geschehen im Außen bleibt vage. Es zeigt sich dass die Menschen im Hotel nicht wirklich etwas über das Land wisssen, in das sie gereist sind. Die Menschen, das sind Eva und Alex, die hier ein Kind adoptieren und abholen wollten. Da sind aber auch Laura und Jaume. „Vor allem ist Rauch ein Stück über Beziehungen und Begegnungen“, schreibt Bering in einer Beschreibung.

Ein Meister der elliptischen Erzählweise

In jeder Szene stehen immer nur zwei Figuren auf der Bühne. „Dabei erweist sich Miro i Coromina als ein Meister der elliptischen Erzählweise: Genaus so wichtig, wie das, was in den gezeigten Begegnungen geschieht, ist das, was zwischen diesen Szenen passiert - und nicht gezeigt wird“, erklärt Bering. Und: „Es fordert einen intelligenten mitdenkenden Zuschauer.“ Dabei soll Rauch auch gute Unterhaltug sein. Es sei ein pschologischer Thriller und habe durchaus auch komische Situationen. Auch dieser Rauch scheint also das komplette Leben zu durchdringen. Draußen ist Rauch, drinnen wird geraucht. Die wahren Charaktere der Protagonisten liegen im Dunst verborgen. „Als Zuschauer muss man sich entscheiden, wem man glaubt und wem nicht“, sagen Regisseur und Dramaturg.

Dieses Stück zu machen, sei inspirierend gewesen für die Schauspieler und ihn, sagt Jansen. Er spricht vor reinsten Entdeckungsreise. Zu der sind möglichst viele Zuschauer eingeladen.

Das Theater Oberhausen zeigt das Stück „Rauch“ von Autor Josep Maria Miro i Coromina im Malersaal. Die Premiere ist am Samstag, 14. Mai, um 19.30 Uhr. Es spielen Elisabeth Kopp (Laura), Keja Klaasje Kwestro (Eva), Torsten Bauer (Jaume), Peter Waros (Alex).

Der Eintritt kostet mit MPR-Abo 5 Euro. Ansonsten 18 Euro.