Eine seltsame Melange aus Leidenschaft, Melancholie, Chauvinismus und Ironie durchweht Schnitzlers Einakterzyklus Anatol. Die Produktion ist am Mittwoch, 18. März, letztmalig im Malersaal des Theaters Oberhausen zu sehen.

Der Dichter und Dandy Anatol lässt sich von einer Affäre zur anderen treiben. Seine erotischen Abenteuer führen ihn durch alle Schichten der Gesellschaft. Anatol lebt ganz im Augenblick, betrügt seine Geliebten und zugleich sich selbst, indem er seine Liebeleien jedes Mal neu zur großen Liebe verklärt und doch schon das Ende ahnt. Sein analytischer Freund Max kommentiert Anatols Affären und Selbsttäuschungen mal mitfühlend, mal ironisch und steht ihm notfalls auch gegen die Frauen zur Seite.

Anatol ist eine funkelnde Komödie der halben Gefühle. Liest man Arthur Schnitzlers Tagebucheinträge und Liebesbriefe aus der Entstehungszeit, liegt der autobiografische Charakter der Szenen auf der Hand.