Oberhausen. Die Gewerkschaft Verdi ruft für Dienstag zum Warnstreik im öffentlichen Dienst auf. Etliche Kitas bleiben geschossen. Auch die Müllentsorgung ist betroffen.
Die Oberhausener müssen sich am kommenden Dienstag, 26. April, auf erhebliche Einschränkungen gefasst machen: Die Dienstleistunsgewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.
Die Folge: Busse und Bahnen der Stoag (und der Fremdunternehmen) bleiben von Betriebsbeginn bis Betriebsende in den Depots. Mindestens elf der 18 städtischen Kindertageseinrichtungen haben geschlossen, mit Einschränkungen bei der Müllentsorgung (WBO) ist zu rechnen. Zum Streik aufgerufen sind auch die Beschäftigten von Stadtverwaltung, Müllverbrennungsanlage, Stadtsparkasse und Logistik, Agentur für Arbeit, Jobcenter, Oberhausener Gebäudemanagement und Theater Oberhausen. Hier sind die Antigone-Aufführungen des Schauspiels Leipzig am Dienstag und Mittwoch gefährdet.
Die Arbeitnehmer der städtischen Alteneinrichtungen (ASO) werden eine Delegation zur Regionalkundgebung in Bochum schicken, die Versorgung der Heimbewohner ist sichergestellt. Über 5000 Menschen sind in Oberhausen im öffentlichen Dienst als kommunale Angestellte beschäftigt. Henrike Greven von Verdi rechnet mit einer vierstelligen Zahl von Warnstreikenden. Beamte dürfen nicht streiken.
Streit um Altersversorgung
Der Unmut über den bisherigen Verlauf der Tarifverhandlungen sei deshalb so groß, weil die Arbeitgeberseite Hand an das System der betrieblichen Altersversorgung legen wolle – „und das ohne Not“, erklärt Dirk Neubner. Er nimmt für den Bezirk Mülheim-Oberhausen an den Verhandlungen teil, die am 29. und 30. April fortgesetzt werden.
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Neubner: „Die Arbeitgeber wollen eine Eigenbeteiligung der Beschäftigten an der Altersvorsorge. Dabei fahren die allermeisten Versorgungskassen hier erhebliche Gewinne ein, und zwar durch die Umlage und nicht durch das Anlegen von Geld auf dem Kapitalmarkt, wo es derzeit keine Zinsen gibt.“ Ein Nachgeben komme für Verdi an dieser Stelle überhaupt nicht in Frage. Neubner ist sich ziemlich sicher, dass die Kollegen einer Einigung, die einen Eigenanteil – egal, wie hoch – beinhaltet, nicht zustimmen werden. „Zumal der öffentliche Dienst in den letzten Jahren bei Lohnanhebungen immer zurückgesteckt hat, weil es keine Eigenbeteiligung in der Zusatzversorgung gibt.“
Die Stadt bittet Kita-Eltern, für den Dienstag Betreuungsmöglichkeiten privat zu organisieren, es gibt keinen Notdienst. Informationen rund um Bus und Bahn erhalten Kunden unter der Servicenummer 01806 50 40 30 (0,20 Euro aus dem dt. Festnetz pro Anruf, dt. Handynetz max. 0,60 Euro pro Anruf). Am Mittwoch, fährt ab 3.42 Uhr der ÖPNV wieder.