Duisburg. Die Gewerkschaft Verdi ruft auch in Duisburg zum Warnstreik auf. Bestreikt werden sollen unter anderem die Stadtverwaltung und der Nahverkehr der DVG.

Keine Müllabfuhr, keine Busse und Bahnen, die Schleusen zu und allenfalls Notbelegschaften in diversen öffentlichen Einrichtungen: Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ruft für kommenden Dienstag zum Warnstreik auf. „Einige tausend Arbeitnehmer“ würden am Dienstag für einen Tag streiken, so Verdi-Geschäftsführer Thomas Keuer. Eine konkrete Zahl wollte er nicht nennen. 50 Busse, mit denen Warnstreikende zur Verdi-Großkundgebung nach Düsseldorf gefahren werden sollen, waren bis Freitagmittag aber schon gebucht. „Und es werden stündlich mehr“, sagte Keuer weiter.

„Die Intensivierung des Warnstreiks ist die logische Antwort auf das provokative Angebot der Arbeitgeber in den Verhandlungen am 11. und 12. April“, erklärte der Verdi-Geschäftsführer zum Streikgrund: „Ein Reallohnverlust für 2016 wird es mit uns nicht geben, die Arbeitgeber müssen ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch legen. Mehr Geld muss her für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Die Einkommenslücke zur Gesamtwirtschaft muss geschlossen werden. In Zeiten der sprudelnden Steuereinnahmen fragen wir uns: Wenn nicht jetzt, wann dann?!?“

Dienstag sind keine Busse und Bahnen von der DVG unterwegs

Die Dienstleistungsgewerkschaft fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um sechs Prozent sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem fordert Verdi, „sachgrundlose Befristungen“ von Arbeitsverträgen abzuschaffen und die unbefristete Übernahme der Auszubildenden.

Die DVG kündigt bereits an, dass am Dienstag keine Busse und Bahnen fahren werden. "Auch das DVG-Kundencenter am Hauptbahnhof muss möglicherweise geschlossen bleiben und die Servicehotline steht eventuell ebenfalls nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung", so DVG-Sprecher Thomas Nordiek. "Wir bitten die Fahrgäste, sich um Alternativen wie Fahrgemeinschaften zu bemühen oder auf S-Bahnen und Regionalzüge auszuweichen."

Auch bei der Verkehrsgesellschaft NIAG wird laut Keuer am Dienstag die Arbeit niedergelegt, es gebe „zumindest Einschränkungen“. Bei Arbeitsagentur und Jobcenter seien auch Beamte tätig, die nicht streiken dürfen, aber es sei mit langen Wartezeiten für die Kunden zu rechnen. Ob es bei Kindertagesstätten auch zu Arbeitsniederlegungen kommen wird, konnte der Verdi-Chef gestern noch nicht verbindlich sagen. Er rät Eltern, sich bei der jeweiligen Einrichtung zu erkundigen.

Die Tarifverhandlungen mit den öffentlichen Arbeitgebern werden Ende der nächsten Woche fortgesetzt. Weitere Streiks sind also nicht ausgeschlossen.

Diese Betriebe werden am 26. April in Duisburg bestreikt:

  • Arge
  • Bibliotheken: Beeck, Fahrbibliothek, Homberg-Hochheide, Neumühl
  • BusVerkehr Duisburg (BVD)
  • Duisburger Verkehrsgesellschaft / NIAG
  • Jobcenter
  • Stadtverwaltung Duisburg
  • Stadtwerke Duisburg
  • Sparkasse Duisburg
  • Stadttheater Duisburg
  • Studierendenwerk Duisburg-Essen
  • Verwaltungs-Berufsgenossenschaft
  • Wasser- und Schifffahrtsverwaltung Meiderich und Duisburg-Rhein
  • Wirtschaftsbetriebe Duisburg