Oberhausen. . Die Polizei Oberhausen lässt Kollegen beim Blitzmarathon von schlimmen Unfällen berichten. Aktion läuft auch auf Facebook.

Beim Blitzmarathon der Polizei am Donnerstag (21.4.) verteilten die Polizisten an Verkehrssünder nicht nur Knöllchen. Ein Feuerwehrmann und Polizeibeamte schilderten auch ihre Erlebnisse von schrecklichen Verkehrsunfällen - persönlich oder auf Vidoeclips.

Die Männer berichteten an der Antoniestraße von ihren qualvollen Erinnerungen. Im Grünen, bei Sonnenschein, an der verkehrsberuhigten Zone schien der Tod weit weg. Doch er lauert auch hier. „Gestorben wird heute vor dem Auto“, sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Ebbi Illigen. Damit meinte er, Autos bieten ihren Insassen mittlerweile großen Schutz. Aber ein Kind, dass von einem viel zu schnellen Wagen erfasst wird, hat keine Chance.

Vermeidbare Katastrophen

Während motorisierte Verkehrsteilnehmer durch die Stadt schlichen und der Leiter der Direktion Verkehr, Jürgen Fix, seine Freude daran hatte, berichtete Polizeihauptkommissar Martin Meyenburg von einem jungen Fahrer. Der hatte - auch noch alkoholisiert - aus Dortmund kommend viel zu schnell die Abfahrt der A42 in Buschhausen genommen. Er kam von der Fahrbahn ab, landete im Mittelstreifen, lenkte dagegen, raste gegen den Brückenpfeiler. „Alles oberhalb der Motorhaube wurde komplett zerquetscht“, sagt Meyenburg. Fahrer und Beifahrer waren natürlich tot. Der Wagen gehörte dem Vater des jungen Mannes. Er hatte ihm seinem Sohn geliehen. Der Unfall hätte vermieden werden können.

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Eine weitere vermeidbare Katastrophe: Polizeioberkommissar Cihan Mutlu erzählt von dem Motorradfahrer, der auf einer Tempo-50-Strecke ca. 160 km/h fuhr. Dann bog ein Wagen vor dem Mann links ab. Obwohl der Motorradfahrer noch bremste, raste er mit ca. 120 km/h in das Auto. „Der Motorradfahrer flog durch die Luft, an Blut und Knochensplittern konnte man genau sehen, wo er aufgekommen ist“, sagte Mutlu. Und: „Der Mann war bei Bewusstsein.“ Später zeigte sich, er war auf dem Weg zur Arbeit, seine Frau schwanger. „Er hat es überlebt, aber er war querschnittsgelähmt.“

Positive Reaktion

Auf das Angebot dieser Geschichten reagierten die Leute positiv, wie Polizeisprecher Tom Litges sagte. Ein Fahrer aber, der an der Antoniestraße mit 23 km/h (erlaubt 10/h) erwischt wurde, sagte zu Cihan Mutlus Bericht nur: „Ist schon schlimm, aber Motorradfahrer leben gefährlich.“ Dann nannte er der Polizei Stellen, wo sie besser blitzen sollte.

Eine Zwischenbilanz: An weit über 30 Messstellen wurden 71 Geschwindigkeitsverstöße mit Verwarngeldern geahndet. Der Spitzenreiter war mit 49 km/h (erlaubt 30 km/h) unterwegs und musste 35 Euro bezahlen.