Oberhausen. . Beim Kultur- und Hoffest in der alten Zinkfabrik kamen aber nicht nur die Kleinen auf ihre Kosten. Bungee-Jumping und Kinderbespaßung waren Publikumsmagneten.
Einen „sehr ereignisreichen Tag“ hatte das Zentrum Altenberg zu seinem Kultur- und Hoffest am Sonntag angekündigt. Und das war nicht übertrieben. Als kräftige Publikumsmagneten wirkten dabei das Bungee-Jumping und die Kinderbespaßung durch den neu gegründeten Verein Kinderspielzeit. Unzählige Menschen zog es bei prächtigem Frühlingswetter in den gepflasterten Hof der alten Zinkfabrik.
Mit einem gellen Aufschrei stürzte sich eine junge Frau in 75 Metern Höhe aus dem Korb, der am Haken eines Autokrans hing. Erst kurz vor dem Boden bremste das Gummiseil, an dem sie hing, ihren Sturzflug und zog sie wieder zurück nach oben. Am Ende wurde sie langsam nach unten gelassen und lag freudestrahlend, aber erst mal bewegungslos am Boden, ehe zwei Freundinnen sie in Empfang nahmen.
Gebannt verfolgten viele Besucher das Geschehen und hielten es mit ihren Smartphones im Bild fest. Pia (18) aus Walsum war mit ihrem Freund und ihren Eltern gekommen, damit der junge Mann hier sein Geburtstagsgeschenk einlöste: einen Gutschein für das Bungee-Jumping. „Noch nicht“ antwortete er auf die Frage, ob ihm vor seinem Sprung mulmig zumute sei.
Zehn verschiedene Hüpfburgen in allen Größen und Variationen waren im Hof des Zentrums Altenberg aufgebaut. Das Spektrum reichte dabei vom zeltähnlichen Gebilde über die überdimensionale Kuh bis hin zum haushohen Sprungkissen von der Größe eines Schwimmbeckens. Darin stürzten sich Mutige aus etwa fünf Metern Höhe von einem Podest.
Zuckerwatte geht vor
Die Geräusche der Hüpfburg-Gebläse erfüllten den Hof, immer wieder überlagert vom Schreien der vielen Kinder, die hier auf ihre Kosten kamen. An einer Stelle freilich drang laute Musik aus einem Kofferradio durch. Zwei Mädchen und zwei Jungen einer Tanzgruppe übten sich hier im Formationstanz.
Springen an einem Gummiband, das gab es auch für die Kleinen, nur nicht kopfüber aus 75 Metern Höhe, sondern, ebenfalls mit Sicherheitsgurt, über mehrere Trampoline. Zwei kleine Mädchen schwebten so auf und ab. Einem der beiden sah man an, dass das mit einem kitzligen Gefühl verbunden war.
Milena (5) und Julian (8), die gerade mit dem Fahrrad angekommen waren, hatten freilich nicht zuerst das Springen im Sinn, sondern die Zuckerwatte und reihten sich erst einmal in die Warteschlange vor dem entsprechenden Stand ein.
Eine Warteschlange gab es auch am Glücksrad des Vereins Kinderspielzeit. Dort stand Vorsitzender Heinz Paus mit einer Kollegin und überreichte den Gewinnern die Belohnungen. Heinz Paus konnte es gar nicht fassen, dass die erste öffentliche Aktion seines Vereins gleich auf eine so große Resonanz stieß.
Vier Feste gleichzeitig
Gleich mehrere Feste waren am Sonntag zum Kultur- und Hoffest im Zentrum Altenberg zusammengefasst. Das Rheinische Industriemuseum Rheinland hatte geöffnet. In der Nähe seines Eingangs bot ein Schmied Kindern die Gelegenheit, selbst ein glühendes Stück Eisen mit dem Hammer zu bearbeiten.
Der Verein für Aktuelle Kunst Ruhrgebiet hatte sein Atelier geöffnet. Für einen guten Zweck spielte die Oberhausener Cover-Rockband Mottek, nämlich für Zuwanderer.
Erst vor wenigen Monaten hat sich der Verein Kinderspielzeit gegründet. Er will künftig Kindern bei Festen mehr Gelegenheiten geben, sich körperlich zu betätigen. Das Oberhausener Unternehmen Jumper Events stellte ihm für seine Aktion am Sonntag die Hüpfburgen kostenlos zur Verfügung. Weiterer Aktivitäten sind geplant.