Oberhausen. Das Industriemuseum in Oberhausen lädt Eltern und Kinder bei seiner neuen Hütten-Tour zum Knobeln ein. Nur wer ans Ziel kommt, erhält eine Belohnung.
Konzentriert dreht Svenja die Rädchen am Zahlenschloss. Sie stellt den Code 1-7-5-8 ein, rüttelt kurz an der Öffnung und... – das Schloss öffnet sich! Doch in dem Holzkästchen verbirgt sich nicht etwa ein Schatz, sondern ein Rätsel, das es zu lösen gilt. Nur so können auch die anderen Kisten geöffnet werden. Gemeinsam mit ihren Eltern ist die Achtjährige Svenja in die St. Antony-Hütte gekommen, um Lehrling Willi bei seinem ersten Tag auf der Hütte unter die Arme zu greifen.
Auf den ersten Blick scheint in der Antony-Hütte alles beim Alten. Doch wenn man sich umschaut, entdeckt man in jedem Raum eine kleine Holzkiste. Hüttendirektor Gottlob Jacobi höchstpersönlich hat sie hinterlassen, damit der neue Lehrling Willi die Hütte kennenlernt. In jedem Kästchen findet sich ein Hinweis, um die nächste Kiste zu öffnen. Nur wer am Ende des Arbeitstags alles zur Zufriedenheit vom Hüttendirektor erledigt hat, bekommt eine Belohnung.
Falsch gerechnet!
„Was haben wir denn da?“, fragt Dörthe Striedelmeyer ihren Mann und Tochter Svenja. In der kleinen Kiste verbergen sich eine Waage, zwei Säckchen und zwei unförmige Klumpen – Roheisenerz und Eisen, wie die Beschreibung verrät. Und: Ein Stempelkissen mit Stempel. Svenja weiß, was damit zu tun ist: Der erste Stempel landet im Ausbildungsausweis, den Willi vom Hüttendirektor bekommen hat. Doch was soll man mit den anderen Dingen in der Box anstellen? „Man soll beides wiegen, das Gewicht addieren und am Ende noch die Zahl drei drauf rechnen“, erklärt Dörthe Striedelmeyer. Alle schauen etwas angestrengt, während sie rechnen. Das Ergebnis: 2513. Nun ist Svenja wieder an der Reihe, das Schloss zu öffnen. Doch dieses Mal stimmt etwas nicht – egal wie viel man rüttelt, das Schloss bleibt zu. Die Antwort war falsch. „Wir haben vergessen, die Zahlen aufzurunden“, stellt Svenjas Mutter fest. Die neue Antwort wird schnell ausgerechnet und siehe da: Die Kiste ist offen.
Die Rätsel-Tour führt durch das gesamte Museum. Doch nicht nur in der Hütte selbst gibt es Aufgaben, die zu lösen sind: Auch draußen an der Ausgrabungsstätte wartet eine Kiste mit Schloss.
„Wir möchten, dass die Kinder mehr über ihre Heimatgeschichte lernen. Wir sind sehr stolz darauf, die Wiege der Ruhrindustrie zu sein. Das sollten die Kinder auch“, erklärt Elvira Miscenko, Kassenleitung der St.Antony-Hütte, die neue Aktion. Auch wenn es an diesem Vormittag nur wenige Hüttenarbeiter gibt, die Willi helfen wollen, findet Svenja die Tour spannend. „Das Rätseln macht am meisten Spaß.“
Info:
„Bei der Familien-Hütten-Tour sollen die Kinder nicht nur spielen, sondern auch etwas lernen. Für die Aufgaben braucht man viel Geduld“, sagt Elvira Miscenko von der St.-Antony-Hütte. Am Ende der Tour haben Svenja und ihre Eltern alle Rätsel gelöst. Dafür gibt es auch eine Belohnung: Etwas Süßes und das Buch „Ingenieure bauen die Welt“, in dem die Geschichte der Antony-Hütte noch einmal erklärt ist – ganz ohne Rätsel.
Ab jetzt findet die Familien-Hütten-Tour einmal im Monat statt. „Wir hoffen, dass sie gut ankommt und wir mehr für die Familie tun können“, sagt Elvira Miscenko. Weitere Infos: industriemuseum.lvr.de