Oberhausen. Zum Casting für die RTL-Show „Das Supertalent“ kamen zahlreiche Kandidaten nach Oberhausen. Am Samstag geht die Suche weiter.
Baran Aydins Arme bewegen sich in kurzen, ruckartigen Bewegungen. Es wirkt beinahe so, als sei der 24-Jährige unter Strom gesetzt worden. Wenn Aydin seine Muskeln spielen lässt, hat das nichts mit Kraftsport zu tun, sondern mit Tanz. „Die Tanzart nennt sich Popping und ist in den 70er, 80er Jahren entstanden“, erklärt er.
Und mit diesem Tanz ist der 24-jährige Hildener am Freitag zum Casting der RTL-Show „Das Supertalent“ in das Hotel NH an der Düppelstraße gekommen.
Kommen durfte, wer Lust und Talent hatte – ob alleine, in einer Gruppe, jung oder alt, Mensch oder Tier. So schaute gleich zu Beginn auch Cocker-Spaniel Lenny vorbei.
Geduld ist gefragt
Bevor es losgehen konnte, mussten sich die vermeintlichen Talente aber registrieren lassen. Jeder bekam eine Nummer, auf deren Aufruf die Kandidaten warten mussten – Geduld war gefragt. Während die einen die Wartezeit nutzten, um die Tanzschritte noch einmal zu üben, wollten andere lieber mit Kopfhörern auf den Ohren dem Trubel für einen Moment entkommen – die Nervosität war nur schwer zu verstecken.
Für Marvin Breuer aus Bottrop war sie aber kein Problem. „Ich bin gar nicht mehr aufgeregt. Ich bin total entspannt“, sagte der 20-Jährige. Immerhin nahm der Sänger schon 2015 im vergangenen Jahr am Casting im Hotel NH teil, um sich vor der Jury zu beweisen. „Ich singe seitdem ich zwölf bin und bin totaler Schlager-Fan.“ Auch deshalb stand für ihn fest, der Jury beim Casting ein Lied von Helene Fischer zu präsentieren. Das geschah aber hinter verschlossenen Türen – auch wie viele Personen die hoffnungsvollen Talente bewerten, bleibt ungewiss. Aber: „Es ist eine Jury bestehend aus Fachleuten“, sagt Diemer.
„Ob ich wohl der Älteste bin?“, fragte sich Manfred Burckard. Auch der 73-Jährige war gekommen, um die Jury mit seiner Stimme zu überzeugen. Das hatte er schon einmal vor einigen Jahren getan: „Ich habe an einem Casting teilgenommen und kam sogar weiter.“ Dann habe ihm aber schlichtweg die Zeit gefehlt. Er hoffte, mit seiner Bühnenerfahrung zu überzeugen: „Ich singe mit meiner Frau in einem Trio und habe oft Auftritte. Ich möchte nun einfach mal ein Fachurteil haben.“ Seine Frau Annelie glaubt fest an ihn: „Der ist super!“
Baran Aydin bewies diesen Mut schon mehrmals. Denn der Hildener stand bereits im Finale der Tanzshow „Got to Dance“ von Pro Sieben und Sat 1. Kalt lassen ihn Castings trotzdem nicht. „Sobald ich tanze, ist die Aufregung aber verflogen“, sagt der 24-Jährige. Und er hat eine Regel: Er kommt stets alleine. „Ich mache das schließlich für mich und für niemand anderen.“
Oberhausen war der erste Ort der Castings, die in ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz und auf Mallorca stattfinden.
Anmeldung zum Casting ist nicht notwendig
Das Casting für die neue Staffel „Das Supertalent“ findet auch am Samstag, 2. April, von 12 bis 20 Uhr, wieder im Hotel NH, Düppelstraße 2, statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Zu dem offenen Casting kann jeder kommen. Das Alter spielt keine Rolle.
Kandidaten können für ihren Kurzauftritt eigene Musik mitbringen. „Das geht auf einem USB-Stick mit dem Handy oder auf CD“, erklärt Gina Diemer, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit. „Ansonsten kann man aus unserer Musikdatenbank wählen.“ Den Gewinner der Show erwartet ein Preisgeld von 100.000 Euro und ein Auftritt in Las Vegas.