Oberhausen. Der neue Kiez-Laden steht auf verschiedenen Standbeinen. Galerie, Kisten mit Kunstgewerbe, Werkstatt und Ort für Veranstaltungen.
Seit gut einem halben Jahr gibt es Catrin Werntgens Kiez, „Kreativ-Insel mit Landeplatz“ für Ausstellungen, den Verkauf ausgefallener, schöner Dinge und die Umsetzung kreativer Ideen im Ladenlokal auf der Ebertstraße 53 mit Blick auf „Oli’s Büdchen, Theater und Ebertbad.. „Woanders wäre ich eine von vielen, hier bin ich Pionierin.“
Bilder und Skulpturen als Blickfang
Das hat die Jung-Unternehmerin etwas zu bescheiden gesagt, denn wenn es ihre verschiedenen Geschäftsideen auch anderswo gibt, so sind sie doch in der Kiez-Kombination einmalig.
Die Kreativ-Insel steht auf verschiedenen Standbeinen. Wer ins Schaufenster guckt, entdeckt Kunstwerke. Bilder, Skulpturen und erlesene Keramik sind der Blickfang. Künstler können hier eine vereinbarte Zeit lang auf sich aufmerksam machen. Das funktioniert wie in anderen Galerien auch. „Ich bringe Menschen zusammen, wenn einer etwas kann und ein anderer etwas braucht“: Ein Prinzip, das auch klar geht beim Kunstgewerbe. Schicke Gürtel aus Fahrradmänteln, Mützen aus der Wolle von Schafen der Herstellerin, bunte Röckchen mit passender Gürteltasche, Tücher, Beutel mit witzigen Aufdrucken, Tassen, Frühstücksbrettchen, Klamotten aus der Pott-People-Serie, Salatbesteck aus alten Skateboards . . .
Handgemacht und Originalität sind Trumpf. Das Sortiment erinnert an das von Handmade-Märkten. „Ich verkaufe im Auftrag“, sagt Werntgen. „Nur gutes Handwerk, keine Second-Hand-Sachen und schon gar keinen Ramsch. Ich freu’ mich, wenn die Leute genauso viel Spaß wie ich an den Dingen haben.“ Das Besondere: Wer im Kiez etwas anbietet, mietet eine Kiste. Oder zwei. Oder drei – einige sind noch frei. Ein Nutzer ist beispielsweise das Ebertbad, in dessen Kiste sich CDs und Bücher von Künstlern befinden, die dort auftraten.
Veranstaltungsraum für Schaufensterkonzerte
Das dritte Standbein nennt Werntgen „freie Mediengestaltung“. Ob Visitenkarte, Auto-Aufkleber oder Veranstaltungsposter – in der Kiez-Werkstatt kann man sich einiges anfertigen lassen oder selbst herstellen. Es ist nämlich möglich, dort gegen eine Miete eine Zeit lang selbst zu arbeiten.
Geöffnet ist der Kiez—Laden dienstags bis freitags von 14.30 bis 19 Uhr und samstags von 11 bis 14 Uhr. Im Sommer will Werntgen abends länger bleiben. „Damit die Ebertbad- und Theater-Besucher mal reinschauen. Es gibt aber auch die Möglichkeit der Vereinbarung (88 36 73 36).“
Die Insel soll hin und wieder auch Veranstaltungsraum werden. Werntgen denkt da an Schaufensterkonzerte oder an Leute, die dort mal tagen oder feiern.