Sterkrade. . Ärzten folgten Sanitätshaus, Physiotherapeut und Firma für Medizin-Bedarf. Kaufleute sehen positive Aspekte. Keine Klarheit über neuen Post-Standort.
Im ehemaligen Sterkrader Postgebäude steht ein Gesundheitszentrum kurz vor der Vollendung. Nachdem 2014 eine Ärztegemeinschaft in die oberen Stockwerke dieser Sterkrader Immobilie am Bahnhof eingezogen war, hat nun im Erdgeschoss die Physiotherapie-Praxis von Alex Hendrixen eröffnet. Zuvor hatte sich bereits eine Filiale des Sanitätshauses Willecke dort angesiedelt, ein Anbieter von Produkten der Diabetes-Versorgung soll in Kürze folgen. Dr. Bolko Alter, Mediziner im Post-Praxisverbund, erklärt: „Mit deren Filiale ist das Projekt Gesundheitszentrum an diesem Standort abgeschlossen.“
Robbie Schlagböhmer, Vorsitzender der Sterkrader Interessengemeinschaft (Stig), sieht darin positive Aspekte: „Die Kunden haben hier alles nahe beieinander, und es gibt genügend Parkplätze.“ Er verhehlt jedoch nicht, dass es auch kritische Stimmen gab angesichts der räumlichen Nähe von Medizinern und Dienstleistern im Gesundheitswesen.
Tatsächlich, so erläutern Alex Hendrixen und Bolko Alter, dürften Arztpraxen nicht mit Dienstleistern in unmittelbarer Nähe arbeiten, „wenn der Dienstleister beim Arzt oder der Arzt beim Dienstleister angestellt wäre. Das verbietet das Gesetz.“ Hier aber hätten sich selbstständige Betriebe zusammen gefunden.
Gute Anbindung an Bus und Bahn
Mit den neuen Nutzern sei in der ehemaligen Post-Immobilie ein Gesundheitszentrum entstanden, „wie ich es sonst in Oberhausen noch nicht kenne“, meint Hendrixen. Neben der Zentrierung der Angebote ist für ihn die gute Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr ein wichtiger Pluspunkt. „Und wenn im Dezember 2016 die Post aus den Containern im Hof auszieht, wird sich auch die Parkplatzsituation weiter entspannen“, sagt er. Die Post hat die Immobilie 2013 verkauft und ist vor einigen Monaten mit ihrer Filiale in Container im Hof gezogen.
Axel Lambertz, Stig-Vorstandsmitglied, hofft, dass sich in absehbarer Zeit auch das Thema Post in Sterkrade klären wird: „Wir haben der Post bereits einige Ladenlokale angeboten, bisher tut sich jedoch noch nichts. Aber eine richtige Post fehlt schon in Sterkrade.“
Dem Kauf der in den 1930er Jahren erbauten Immobilie folgte 2013 eine Kernsanierung der oberen Geschosse mit einer Investition in Millionenhöhe. Bolko Alter: „Wir gingen damals aber noch davon aus, dass die Post im Erdgeschoss bleiben würde. Deren Kündigung hat uns völlig überrascht und gezwungen, eine neue Nutzung für das Erdgeschoss zu finden. Mit den jetzigen Mietern ist ein sich gut ergänzendes Angebot entstanden.“