Oberhausen. . Die Zahl der Straftaten hat in Oberhausen im Jahr 2015 im Vergleich zu 2014 sogar leicht abgenommen. Die Wohnungseinbrüche wurden aber wieder mehr.
Die Polizei stellte am Montag ihren Kriminalitätsbericht 2015 vor und hat ihn „Sicher leben in Oberhausen“ genannt. „Das meinen wir auch so“, sagte Polizeipräsident Ingolf Möhring. Denn mit 18.936 Straftaten im Jahr 2015 verzeichnet die Stadt die zweitniedrigste Kriminalitätsrate in den vergangenen zehn Jahren. Wenn da nur nicht die Wohnungseinbrüche wären. Um 15 Prozent sind sie von 683 im Jahr 2014 auf 785 im vergangenen Jahr gestiegen.
„Hat unser Konzept gegen Wohnungseinbrecher versagt?“, fragt Ingolf Möhring. „Nein, das glaube ich nicht“, antwortet er selbst, „in anderen Städte des Reviers ist die Zahl der Einbrüche teils um 30, 40 Prozent gestiegen.“ Außerdem könne man eine Aufklärungsquote von 20 Prozent vorzeigen, und ohne das Konzept hätte es schlimmer kommen können.
Wohnung und Haus sichern
Es könnte auf Dauer noch schlimmer kommen. Uwe Mainz, Leiter der Direktion Kriminalität, erklärte, dass sie mit den Wohnungseinbrüchen womöglich noch am Anfang stünden. Schon jetzt seien 50 Prozent der Täter Ausländer, aber nicht mehr nur Banden aus Rumänen und Bulgarien. „Sie kommen auch aus Holland, Belgien und Frankreich“, sagte Mainz. Die Täter seien hochprofessionell. Die Polizei setzt innerhalb ihres Konzeptes auch weiter auf die Mithilfe der Bürger, die 4600 Tipps gaben, die wiederum zu Festnahmen von 90 Personen führten. Davon waren 14 Wohnungseinbrecher. Wichtig sei aber auch, die eigenen vier Wände gut zu sichern. Denn in 43 Prozent der 785 Wohnungseinbrüche scheiterten die Diebe an gut gesicherten Fenstern und Türen.
Der Wohnungseinbruch gehört zum schweren Diebstahl wie auch der Diebstahl von Kraftwagen (101), aus Autos (1222) oder Geschäften (92). Zum „einfachen“ Diebstahl wiederum rechnet man den Taschendiebstahl, der 2015 mit 541 Fällen erneut leicht zurückging. 2014 waren 567. Die Diebstähle machen über 40 Prozent der Gesamtkriminalität aus.
Der Polizeipräsident sprach auch die Vorfälle am Wochenende im Aquapark an. Dort sollen drei Mädchen von Männern, Flüchtlingen, belästigt worden sein. Das sei der erste Fall dieser Art in der Stadt sagte er und: „Die Anzahl der sexuellen Übergriffe ging um 16 Prozent zurück.“ Heißt im Klartext 20 Vergewaltigungen (27 im Vorjahr), acht Mal sexuelle Nötigung (1), 27 Kinder wurden sexuell missbraucht (45). Die Polizei will den Bürgern weiter die Angst nehmen. Die Straßenkriminalität stieg nicht an. Der Raub ging um 23 Prozent zurück, gleich 96 Fälle.