Oberhausen. . In Oberhausen-Sterkrade soll ein Mosaik des Künstlers Walter Mawick gerettet und neu installiert werden. Doch die Rettungsaktion ist sehr kostspielig.

Das markante Mosaik des Oberhausener Künstlers Walter Mawick an der alten Stadtbücherei soll vor dem Abriss gerettet und neu installiert werden. Das haben sich Sterkrader Bezirkspolitiker gewünscht – doch nun sind einige erschrocken, wie teuer die Rettungsaktion wird: satte 355.000 Euro. Dabei heißt das grau-blaue Werk ausgerechnet auch noch „Das Sparen“.

In der Bezirksvertretung Sterkrade stellte Planungsdezernentin Sabine Lauxen den Stand der Umbauplanung auf Wunsch von SPD und Grünen vor – und erst dann schien einigen Lokalpolitikern bewusst zu werden, auf welch kostspieliges Projekt sie sich da eingelassen haben. Das Mosaik muss schließlich abgenommen, restauriert, eingelagert und an einem noch nicht feststehenden Ort wieder neu angebracht werden – dies alles in mühsamer und kostenträchtiger Handarbeit.

Im Handlungskonzept beziffert

Während SPD und Grüne keinen Anstoß an der Summe von 355.000 Euro nahmen, zeigte sich die CDU entsetzt. „Wir sind über den Preis erschrocken“, gestand ihr Sprecher Holger Ingendoh. „Man sollte sich etwas Sinnvolleres überlegen.“ Sabine Lauxen entgegnete, das Projekt stehe aber mit der hohen Kostenschätzung so in allen Plänen.

Damit verwies sie auf das erst im Oktober 2015 vorgestellte Integrierte Handlungskonzept für die City von Sterkrade. Denn darin heißt es zur Begründung: „Das Kunstwerk mit dem Namen ,Das Sparen: Geben und Nehmen’ stellt einen wichtigen Identifikationspunkt in Sterk­rade dar, der zur Profilierung und Standortaufwertung der Innenstadt von Sterkrade beiträgt.“ Und deshalb schlugen die Verfasser des Konzepts vom Büro Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH unter Angaben der geschätzten Kosten vor, es an einer anderen Fassade in Sterkrade wieder anzubringen.

Kosten von rund 90.000 Euro für Abnahme und Einlagerung

„Da hat wohl niemand so genau hingeschaut“, erklärt sich Lauxen die überraschte Reaktion der CDU. 90.000 Euro koste das Abnehmen und das Einlagern des Mosaiks. Die weiteren Kosten würden 2017 mit der Restaurierung und dem erneuten Anbringen an einer Fassade anfallen. „Das Projekt wurde auf ausdrücklichen Wunsch der Bezirksvertretung Sterkrade seinerzeit in das Programm für Sterkrade-City aufgenommen“, betonte Stadtsprecher Rainer Suhr auf Anfrage.

Bisher steht noch nicht fest, an welcher Fassade das Mosaik stattdessen angebracht werden soll. In Betracht etwa komme einer der Sterkrader Bunker, sagt Lauxen. Bei der Kostenschätzung sei man davon ausgegangen, dass das Mosaik in Handarbeit wieder neu angebracht werden müsse.

Man müsse jetzt handeln, weil der Investor in diesem Jahr mit dem Abriss des Gebäudes der alten Bibliothek beginnen will, sagte Lauxen. Dort soll ein Neubau mit seniorengerechten Wohnungen entstehen. „Wenn die Sterkrader sagen, das Mosaik gehört zu uns, dann finde ich den Aufwand angemessen.“

Die Kosten tragen zu 80 Prozent Bund und Land aus dem Stadtteilerneuerungsprogramm. Die Stadt muss also 70.000 Euro zahlen.