Oberhausen. . Rück plant die Verlagerung aus dem engen Schladviertel. Möbelhändler will auf dem Stahlwerksgelände an der Neuen Mitte die Verkaufsfläche verdoppeln.

Die Möbelstadt-Rück soll ihren traditionellen Platz im Schladviertel nach 40 Jahren verlassen. Die österreichische XXXL-Unternehmensgruppe, die das 1976 eröffnete Möbelhaus übernommen hat, will die Geschäftsgröße von Rück verdoppeln und dazu auf das ehemalige Stahlwerksgelände am Centro ziehen. Dort hält die Unternehmensgruppe nach eigenen Angaben bereits die Option, ein Grundstück zu kaufen.

Für das bisherige Rück-Areal mitten im Wohnviertel gibt es schon Ideen: Stadtplaner wollen dort Platz für weitere Wohnungen und altengerechte Angebote für Senioren schaffen. Erste Investoren sollen Interesse bekundet haben.

"Am derzeitigen Standort keine Erweiterungsmöglichkeiten mehr"

„Wir wünschen uns einen Umzug an einen neuen Standort mit mehr Platz, weil wir am derzeitigen Standort keine Erweiterungsmöglichkeiten mehr haben“, sagt ein XXXL-Lutz-Sprecher. Die Möbelstadt mit aktuell über 35 000 Qua­dratmeter Ausstellungsfläche kämpft mit zu wenig Parkplätzen und kritischen Anwohnern, die den Verkehr zunehmend als Belastung empfinden.

Kaufverträge fürs Stahlwerksgelände, dessen Flächen dem nordirischen Unternehmen „Euro Auctions“ und der Firma Giesers gehören, seien noch nicht unterschrieben. Wann mit einer Verlagerung zu rechnen ist, darüber macht der Sprecher keine Angaben.

In der Stadt heißt es, angestrebt werde, dass schon 2017 Baurecht für Rück geschaffen werden soll. Wie zu hören ist, strebt Rück eine Verdoppelung der bisherigen Verkaufsfläche an.

Im Rathaus und bei der Wirtschaftsförderung wird eine Verlagerung der „Möbelstadt Rück“ unterstützt. Planungsdezernentin Sabine Lauxen knüpft dies an eine Bedingung: Der Umzug soll eine Chance zur Entwicklung des Schladviertels als Wohnstandort ermöglichen. Dass wolle sie sich vertraglich von den österreichischen Rück-Inhabern zusichern lassen. „Wir können uns vorstellen, eine Verlagerung Rücks auf dem Stahlwerksgelände zu unterstützen, wenn zugesichert ist, dass das Schladviertel mit Wohnen und Grün entwickelt werden kann.“

Rück ist 1936 als Familienunternehmen gegründet worden

Frank Lichtenheld, Chef der Wirtschaftsförderung Oberhausen, ist davon überzeugt, dass alle Seiten von dem Rück-Umzug profitieren. „Wir würden das Möbelhaus halten können und im Schladviertel für eine Entlastung und zukunftsorientierte Entwicklung des Grundstücks sorgen.“ Dazu stehen Stadt und Wirtschaftsförderung, die seit 2013 mit den Eigentümern an der Vermarktung des Stahlwerksgeländes unter dem Titel „Business-Park-O“ arbeitet, in engem Austausch mit der Bezirksregierung, der Aufsichtsbehörde.

Rück ist 1936 als Familienunternehmen gegründet worden, vor 40 Jahren wurde das heutige Möbelhaus an der Straßburger Straße gebaut. In den vergangenen Jahren war es zu Ärger mit Anwohnern im Schladviertel gekommen, weil immer mehr Autos in die engen Straßen drängten. Weil es an Parkplätzen fehlt, wollten die neuen Rück-Eigentümer der Unternehmensgruppe XXXL die sogenannte „Villa Rück“ vor dem eigentlichen Möbelhaus abreißen.