Oberhausen. . Tester des Verkehrsverbund Rhein-Ruhr bewerten die Haltepunkte. Der Hauptbahnhof schneidet gut ab. Fahrgastverband hofft auf Modernisierungen.

Der Zustand der Bahnhöfe in Oberhausen kommt überaus zwiespältig daher, so das Ergebnis des „Stationsberichts 2015“, den der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) nun herausgegeben hat. Während der Hauptbahnhof fast in allen Kategorien gute Bewertungen verbuchen kann, sieht es bei den anderen Haltepunkten im Stadtgebiet deutlich weniger rosig aus. Vor allem der Sterkrader Bahnhof fällt in fast allen Belangen durch. Die Tester des VRR bemängeln dabei vor allem „Sauberkeit“ und „Funktion“ im Zugang. Negativ in die Bewertung floss zudem der massive Vandalismus durch Graffiti ein. Ein möglicher Lichtblick: Im Rahmen des Ausbaus der Betuwe-Linie soll auch der Bahnhof Sterkrade modernisiert werden. „Das Urteil für Holten und Sterkrade ist erwartbar schlecht“, sieht Lothar Ebbers vom Fahrgastverband „Pro Bahn“ ebenfalls erhebliche Mängel. Ein Lichtblick: „Wir bekommen einiges an Modernisierungen in Oberhausen.“

Hauptbahnhof

Aus Sicht der VRR-Tester ist im Hauptbahnhof fast alles im grünen Bereich. Negativ fallen in der Bewertung nur die Graffiti im Umfeld und auf den Bahnsteigen selbst ins Gewicht. „Hier wurden zuletzt die Aufzüge modernisiert“, kann Ebbers dem Gesamteindruck der Tester zustimmen. „Zudem ist der Bahnhof in die Modernisierungsoffensive 3 aufgenommen worden.“ Zwei Mittelbahnsteige sollen in den kommenden Jahren saniert werden. Welche genau das sind, konnte die Deutsche Bahn auf Anfrage nicht mitteilen. Für die Fahrgäste sei dies überaus positiv zu sehen, da an einigen Stellen Bahnsteige und Sitzgelegenheiten in die Jahre gekommen seien, so Ebbers.

Sterkrade

Nicht nur nach Ansicht des Verkehrsverbundes ist der Sterkrader Bahnhof das Sorgendkind unter den Bahnhöfen in der Stadt. Der Zugang zum Mittelgleis erfolgt über eine dunkle Unterführung, die von Fahrgästen als Angstraum wahrgenommen würde, führt Ebbers an. „Sollte die Deutsche Bahn beim Umbau des Bahnhofs ihren Entwurf durchsetzen, würde dies sogar noch verschlimmert.“ Da die Betuwe-Strecke ein drittes Gleis erhält, soll auch der Sterkrader Bahnhof umgebaut werden. „Und die Bahn plant einen Zugang, bei dem man quasi vor eine Wand läuft.“ Ebbers hofft, dass die Alternativ-Planung der Stadt zum Zuge kommt. Diese sei zwar nicht optimal, würde durch eine Trichterform im Zugang aber mehr Licht in die Unterführung bringen.

Holten

„Ohne fremde Hilfe kommen Menschen im Rollstuhl oder mit dem Rollator zwar an den Bahnsteig, von dort aber nicht in den Zug hinein“, erklärt der „Pro Bahn“-Experte. Im Stationsbericht erhält der Haltepunkt dennoch eine mittlere Bewertung – der Bahnhof sei demzufolge relativ sauber. „Auch in Holten wird es durch den RRX Baumaßnahmen geben“, betont Ebbers.

Osterfeld Süd

Der am wenigsten frequentierte Bahnhof in Oberhausen ist in gutem Zustand. „Je weniger Passagiere unterwegs sind, desto geringer ist der Verschleiß.“ Ab 2019 soll dort der RB33 halten.

Obermeiderich

Der Bahnhof Obermeiderich, direkt hinter der Stadtgrenze auf Duisburger Gebiet gelegen, zählte bereits in den vergangenen Jahren zu den überaus positiven Erscheinungen. Auch dieses Mal stehen die Zeichen auf Grün, verteilen die Tester durchgehend die Bestbewertung. Für Ebbers wenig überraschend: „Das Gleis ist barrierefrei erreichbar und der Zustand gut.“