Oberhausen. . McDonalds stellt Lizenzen kostenlos zur Verfügung. Im Arbeitsamtsbezirk Oberhausen/Mülheim nutzen bislang 59 Migranten das Angebot.

Konzentriert sitzen Salehi Hesam und Salman Jaffar vor zwei Computerbildschirmen im Berufsinformationszentrum (BiZ) der Arbeitsagentur an der Mülheimer Straße. Gemeinsam mit 57 anderen Migranten in Oberhausen und Mülheim lernen sie in Online-Kursen die deutsche Sprache. McDonald’s hat die Lizenzen erworben und stellt sie kostenlos zur Verfügung.

In seiner Begrüßung eines Teils der Sprachschüler erklärte der Chef der Arbeitsagentur Jürgen Koch: „Das Beherrschen der deutschen Sprache ist der Schlüssel zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt.“ Die Schüler können dabei die Computer im BiZ nutzen, aber auch in den Unterkünften oder an jedem anderen Ort selbstständig lernen, sofern sie über einen Zugang zum PC, Laptop oder Smartphone verfügen. Koch geht davon aus, dass die Zahl der Teilnehmer im Arbeitsamtsbezirk Oberhausen/Mülheim noch auf 200 gesteigert werden kann. Insgesamt hat die Deutschlandzentrale des Fast-Food-Konzerns 20.000 Lizenzen bei der Berliner Firma Lingua TV erworben.

Der erste Job-Angebot

Thilo auf’m Kamp, der als Franchise-Nehmer 14 McDonald’s-Restaurants mit 600 Mitarbeitern im mittleren Ruhrgebiet betreibt, verschaffte sich beim Besuch im BiZ einen ersten Eindruck vom Engagement der Teilnehmer. Der Unternehmer pflegt seit Jahren Kontakte zur Arbeitsagentur und dem Oberhausener Jobcenter.

Besonders angetan war auf’m Kamp von den Sprachkenntnissen des 27-jährigen Pakistani Salman Jaffar, der erst seit sieben Monaten in Deutschland lebt. Ihm machte er gleich ein Jobangebot: „Herr Jaffar ist aufgeschlossen und motiviert.“ Wenn die Aufenthaltsbestimmungen es erlaubten und er Lust habe, könne er bei ihm arbeiten.

Ergänzung zu den bereits bestehenden Sprachkursen

Koch sieht in dem Online-Angebot eine hervorragende Ergänzung zu den bereits bestehenden Sprachkursen. Es besteht aus insgesamt 15 Modulen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, so dass sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene teilnehmen können. Während bei dem einen zunächst einmal arabische Schriftzeichen mit der Übersetzung in lateinischen Buchstaben auf dem Bildschirm erscheinen, lernen andere einfache Sätze auszusprechen oder üben deutsche Grammatik. Genauso vielfältig ist auch der Kreis der Teilnehmer: Sie kommen aus Syrien, Pakistan, Irak, Eritrea, Mali oder Ghana.

Für das Engagement des US-Konzerns sieht Thilo auf’m Kamp zwei Gründe: Zum einen gehe es darum, sich sozial zu engagieren und der Gesellschaft etwas zurückzugeben. „Zum anderen muss jedes Unternehmen sehen, wie es künftig sein Personal rekrutiert.“ Sollten die Teilnehmer den Kurs erfolgreich beenden, sieht er für sie gute Job-Chancen.