Oberhausen. . 150 Jahre alte Esskastanie an der Antony-Hütte war nicht der einzige Baum, der gefällt werden musste. Ein Überblick über die Maßnahmen.
Zwölf Pappeln am Handbach, einige Fichten an der Hühnerstraße sowie Brombeersträucher und der sich ausbreitende Staudenknöterich im unteren Reinersbachtal: An zahlreichen Stellen im Stadtgebiet mussten in diesem Winter wieder Bäume gefällt und Gehölze gerodet werden. In der jüngsten Sitzung des Landschaftsbeirats gab Gerhard Hüttner von der Unteren Landschaftsbehörde einen Überblick.
Besonders traurig stimmte ihn dabei eine Fällung in Klosterhardt. Eine mehr als 150 Jahre alte Esskastanie an der Antony-Hütte, ein eingetragenes Naturdenkmal, musste nun am gestrigen Freitag gefällt werden. „Der Baum war leider nicht mehr zu retten“, so Hüttner. Trotz der bereits eingesetzten Metallstreben sei die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben gewesen.
Waldteich-Gelände im Fokus
Vor allem dem Pappel-Bestand in Oberhausen ging es an den Kragen. Diese Baumart, die an vielen Standorten mit Standschwierigkeiten zu kämpfen hat, soll durch andere Gewächse ersetzt werden. Darum wurden unter anderem auf dem Waldteich-Gelände 13 Pappeln gefällt. „Die Thyssen Liegenschaften, denen das Areal gehört, haben zudem in Aussicht gestellt, das Gelände an die Stadt abzutreten“, berichtete Gerhard Hüttner. Dann könnten auch die restlichen Pappeln durch Buchen oder andere Bäume ersetzt werden. 15 Pappeln wurden zudem im Ruhrpark gefällt – dort wurden bereits 40 Buchen und andere Baumarten nachgepflanzt.
Im unteren Reinersbachtal wurde in diesem Winter versucht, gegen nicht-einheimische Pflanzen, sogenannte „Neophyten“, vorzugehen. Dafür wurden auf einer Fläche von insgesamt 17 000 Quadratmetern Sträucher gerodet, darunter der Staudenknöterich und die Armenische Brombeere. „Manchmal kann ein menschlicher Eingriff auch positiv sein“, kommentierte Hüttner dies und erntete dafür durchaus Zustimmung im Landschaftsbeirat.
An der Flüchtlingsunterkunft an der Gabelstraße mussten aus Gründen der Verkehrssicherheit Pyramiden-Pappeln gefällt werden. „Es war nicht vertretbar, dass vielleicht ein über 20 Meter großer Baum dort auf die Gemeinschaftsflächen stürzt.“
Deutsche Bahn fällte Bäume entlang einiger Gleise
Im Unterschied zu den Vorjahren habe sich der Landesbetrieb Straßen NRW ruhig verhalten. Einen Kahlschlag entlang der Autobahnen in Oberhausen habe es nun nicht gegeben, erklärte Hüttner.
Dagegen wurde die Deutsche Bahn entlang einiger Gleise aktiv und fällte Bäume in Höhe der Emmericher Straße. „Ich wurde durch Bürgerbeschwerden darauf aufmerksam gemacht“, führte Hüttner aus. Die Bahn könne dort jedoch alleine tätig werden, ohne große Einflussmöglichkeiten der Stadt.