Oberhausen. . Gedenktag für die Opfer des Nazi-Terrors: Auch in Oberhausen leisteten Menschen Widerstand.
Heute ist der 27. Januar. Dieser Tag wurde von den UN (Vereinte Nationen, engl. United Nations) zum Gedenktag für die Opfer des NS-Terrors erklärt. Was das mit Oberhausen zu tun hat? Jede Menge. Denn auch in dieser Stadt haben zur Zeit des Nationalsozialismus Menschen ihr Leben im Widerstand aufs Spiel gesetzt – und oftmals verloren.
So stieß Klaus Oberschewen, Vorsitzender des Historischen Vereins Oberhausen-Ost, auf die Schicksale von Johanna Altena, Käthe, Maria und Kläre Rentmeister und Lisbeth Jansen. Frauen, an die wir in loser Folge bis zum internationalen Frauentag am 8. März erinnern möchten.
Flucht nach Amsterdam
Oberschewen erzählt: „Bei Recherchen für die neue Ausstellung in der Gedenkhalle fiel mir 1987 eine Fotografie auf, die im Jahr 1943 von der Oberhausener Gestapo aufgenommen worden war. Sie zeigt Johanna Altena, geborene Bieber, nach ihrer Verhaftung.“ Ihr Gesicht habe sich ihm eingeprägt. Im Jahr 2012 habe er das Foto im Katalogbuch der Gedenkhalle wiedergefunden. Katrin Dönges hatte das Schicksal der Oberhausenerin darin bekannt gemacht.
Johanna Altena wurde am 15. Mai 1902 in Essen geboren und wuchs in einer jüdisch-kommunistischen Familie auf. In ihrem Oberhausener Elterhaus in der Stöckmannstraße befand sich das Parteibüro der örtlichen KPD. Der drohenden Verhaftung nach dem 30. Januar 1933 entzog sie sich durch die Flucht nach Amsterdam, später nach Antwerpen. Hier heiratete sie 1938 den Kommunisten Gustav Altena, den sie bereits aus Oberhausen kannte.
Nach dem Angriff der deutschen Wehrmacht auf Belgien wurde Johanna Altena 1940 verhaftet und nach Frankreich in das berüchtigte Internierungslager Gurs gebracht. Während ihre Familie schon 1942 nach Auschwitz deportiert und ermordet worden war, kam Johanna als Gefangene wieder nach Oberhausen. Trotz zahlreicher Verhöre durch die Gestapo schwieg sie. Am 26. Dezember 1943 wurde sie in Auschwitz ermordet.