Oberhausen. Kistentricks mit Zauberstab beim Gardeball der Ehrengarde. Junge Trompeter und Schnauzbartballett wuseln im ausverkauften Oberhausener Ebertbad.
Schwimmunterricht am Zauber-Internat Hogwarts: Im Ebertbad kommen sich am Freitagabend alle Fans der britischen Fantasy-Romanreihe „Harry Potter“ vor wie bei der Magie-Nachhilfestunde. Die Regimentssterne der Ehrengarde der Stadt Oberhausen achten im Showteil des rund vierstündigen Gardeballs selbst auf kleinste Details.
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Das eifrige Ensemble zeigt als Pullunder-Parade, welche Zaubertricks eine Tanzgarde auf dem und im Kasten haben muss. Magie wie bei Copperfield. Ein Kistentrick als Zauberformel für Applaus. Das Publikum im mit 370 Jecken ausverkauften Ebertbad fühlt sich verzaubert.
18 Jahre hat die Ehrengarde auf dem Buckel und darf ihre Volljährigkeit mit einem erwachsenen Programm feiern. Dass die Weisheit ja oftmals von langbärtigen Herren verkörpert wird, dürfte auch dem Schnauzbartballett aufgefallen sein.
Schwimmbad als Jungbrunnen
Das umtriebige Männerkollektiv marschiert wie eine gemütliche Altherrenmannschaft in den Saal, um dann alle mit feinster Beinarbeit umzuhauen. Das Männerballett tanzt, stapelt übereinander und singt als wäre das Ebertbad ein Jungbrunnen.
Apropos jung, junge Trompeter gibt es auch. Stimmungshits mit dem Blasinstrument. Dazu eigene Hits und eine eigenwillige Lichtshow.
KarnevalWer artig bis zum Schluss bleibt, sieht und hört noch eine besondere Vogelart. „Die Kolibris“ setzen nicht zum Flug in den Süden an, obwohl sich „Die Hände zum Himmel“ bewegen. Sie bespielen, was im südlicheren Gefilde des Bundeslandes so alles an Köln-Klangkost der karnevalistischen Art serviert wird. „Trink doch eene mit“ ist die Titelmelodie für den Absacker des Abends.
Dieser käme aber doch noch etwas zu früh: Die Ehrengarde schließt freilich selbst den Gardeball ab. Mit allen Aktiven auf der Bühne und einer eigenen Gesangsshow. Wer die in Blau und Weiß gehaltenen Uniformen in dieser Session häufiger gesehen hat: Die Garde begleitet auch Stadtprinz Thomas I.