Oberhausen-Mitte. . Pfarrer Randolf Jeromin (59) geht krankheitsbedingt in den vorzeitigen Ruhestand. Am Sonntag wird er in der Christuskirche offiziell verabschiedet.

Das Kürzel i.R. hinter der Berufsbezeichnung „Pfarrer“ zeigt es an: Seit dem 1. Januar ist Randolf Jeromin „Pfarrer im Ruhestand“. Wegen einer Krebserkrankung, die seit zwei Jahren immer wieder Chemotherapien erforderlich und einen uneingeschränkten beruflichen Einsatz zeitweise unmöglich macht, hat er bei der Landeskirche seinen vorzeitigen Ruhestand beantragt. Der Christuskirche bleibt der 59-Jährige aber auch nach seiner offiziellen „Entpflichtung“ am Sonntag, 24. Januar, erhalten: „So lange die Kräfte mitspielen, werde ich hier weiter präsent sein.“

Seit 1987 teilt sich Randolf Jeromin mit seiner Frau Ilona Schmitz-Jeromin je zur Hälfte eine von mittlerweile noch zwei verbliebenen Pfarrstellen der Christuskirchengemeinde – oder wie er scherzhaft sagt: „Jeder macht eine Dreiviertel-Stelle.“ Eine Konstellation, die er von Anfang an ideal fand: „Wir konnten immer schon gut zusammenarbeiten. Einer von uns war immer im Dienst, der andere konnte sich um die Familie kümmern. Und die Gemeinde hat das auch sehr gut mitgetragen“, erzählt er vom angenehmen Arbeitsklima und einer guten Atmosphäre im gesamten Innenstadt-Pfarrteam.

Kinder- und Familienarbeit

Was den jungen Kirchenmann damals nach dem Theologiestudium in Wuppertal und Göttingen und einem einjährigen Intermezzo bei Jacobs-Kaffee in Berlin nach Oberhausen führte? „Dass die Ilona hier war, natürlich. Aber auch, dass Oberhausen damals federführend in der Anti-Apartheidsbewegung war.“ Zunächst war Jeromin zwei Jahre Vikar in Sterkrade bei Pfarrer Adolf Agel, bevor er als junger Pfarrer nach Alstaden zum damaligen Superintendenten Walter Deterding kam.

Ein Jahr später bewarb sich das Ehepaar Schmitz-Jeromin gemeinsam auf die freie Pfarrstelle in der Christuskirche. Ein Kind hatten die beiden da schon, ein zweites folgte, genauso wie zwei Pflegekinder. Folgerichtig waren die ersten Jahre in der Gemeinde von Kinder- und Familienarbeit geprägt: 18 Kinder- und sechs Familienfreizeiten fallen in diese Zeit, bevor sich Jeromin mehr auf die Erwachsenenbildung verlegte. Einen biblisch-theologischen Gesprächskreis mit unterschiedlichsten Teilnehmern zu leiten, macht ihm bis heute Vergnügen. Menschen ins Gespräch zu bringen, gilt denn auch als seine größte Stärke.

„Es gab viele Highlights“, sagt er rückblickend: „Herausragend war die erste Revue zu den Schöpfungsgeschichten. Insgesamt gab’s 50 Mitwirkende“, erinnert er sich an das Gemeindeereignis 2002, bei dem er Regie führte: „Zusammen etwas auf die Beine zu stellen, war für mich immer das Schönste an der Gemeindearbeit.“

Die Verabschiedung aus dem kirchlichen Dienst:

Der Entpflichtungs- und Verabschiedungsgottesdienst für Randolf Jeromin beginnt am Sonntag, 24. Januar, um 15 Uhr in der Christuskirche. Der Gottesdienst am Vormittag entfällt.

Die offizielle Entpflichtung wird Superintendent Joachim Deterding vornehmen.

Nach dem Verabschiedungsgottesdienst, der von den Chören mitgestaltet wird, ist beim Kaffeetrinken im Gemeindehaus Gelegenheit für Gespräche.