Oberhausen. . Zwei Ex-Mitarbeiter der Stadttochter OGM wurden verurteilt, da sie Handys unterschlagen haben. Die OGM zahlt an Stadt und Telekom 737 000 Euro.
Die Aufarbeitung des Handy-Skandals bei der Stadttochter Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) hat 2015 für Schlagzeilen (fast) am laufenden Band gesorgt.
Inzwischen sind die beiden Haupttäter, zwei ehemalige OGM-Mitarbeiter, zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Zudem hat sich die OGM mit der Stadt und der Telekom auf Schadensersatzzahlungen in Höhe von insgesamt rund 737.000 Euro verständigt. Ein Rückblick.
Portal der Telekom ausgenutzt
Zwei Mitarbeiter, die inzwischen nicht mehr im Unternehmen tätig sind, hatten zwischen September 2011 und Oktober 2014 nach Angaben der OGM 3322 Geräte unterschlagen. Dabei ging es um hochwertige Handys und Tablet-Computer, die unrechtmäßig über ein Geschäftskundenportal der Telekom bestellt wurden. Anschließend verkauften die beiden, die im Bereich IT beschäftigt waren, die Geräte privat und übers Internet weiter. Allein der Verkehrswert der Geräte belief sich auf über 800.000 Euro.
Im Oktober 2015 wurden die 33-jährige Frau und der 39-jährige Mann schließlich rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe von je einem Jahr und zehn Monaten verurteilt. Die Richter gingen in ihrem Urteil jedoch von nur 500 Fällen aus, die den beiden Tätern zweifelsfrei nachgewiesen werden konnten – zudem räumten die früheren Mitarbeiter der OGM diese 500 Fälle ein.
Die Strafe wurde für vier Jahre zur Bewährung ausgesetzt und an monatliche Raten zugunsten der OGM geknüpft, mit denen die beiden den Schaden ausgleichen sollen – insgesamt geht es um 200 000 Euro.
Gegen den Abteilungsleiter des Bereichs IT wurde keine Anklage erhoben – sein Fehlverhalten durch die mangelnde Kontrolle seiner Untergebenen sei nicht strafrechtlich relevant gewesen, zeigte sich die Staatsanwaltschaft überzeugt.
Mängel in der Organisation
Unabhängig von den Zahlungen der früheren Mitarbeiter kam der Skandal die OGM teuer zu stehen. Mit der Deutschen Telekom, die einen Gesamtschaden in Höhe von 950.00 Euro verzeichnete, hat die Stadttochter einen außergerichtlichen Vergleich geschlossen. Die OGM muss demnach 477.000 Euro brutto an die Telekom zahlen.
Hinzu kommen 260.000 Euro brutto, die die OGM auf Basis des Handy-Gutachtens der Niederrheinischen Treuhandgesellschaft (NRT) als Schadenersatz an die Stadt Oberhausen zahlen muss.
Zudem wurden in diesem Gutachten Mängel bei der OGM in Bezug auf Wareneinkäufe im Auftrag der Stadt festgestellt. Eindeutige Arbeitsanweisungen, mehr interne Kontrollen, eine teilweise Umstellung auf das Sechs-Augen-Prinzip sowie eine personelle Verstärkung der internen Revision sollen Missbräuche künftig verhindern.