Oberhausen. . Anfang August geht ein Mann mit einem Messer auf Polizisten los. Der 39-Jährige hatte erst einen 21-Jährigen attackiert. Der Täter war psychisch krank.

Tödliche Schüsse fielen Anfang August im Polizeipräsidium Oberhausen. Ein 39-jähriger Mann wurde dort nachts von einem Polizisten erschossen. Wie sich später herausstellte, hatte sich der Polizist nichts zuschulden kommen lassen.

Der 39 Jahre alte Mann hatte im Wartebereich der Wache gesessen – gemeinsam mit einem 21-Jährigen und dessen 19-jähriger Freundin. Zwischen beiden Männern brach aus ungeklärter Ursache ein Streit aus. Im Verlauf dieser Auseinandersetzung stach der Ältere den Jüngeren mit einem Messer nieder. Dann ging er mit seinem Messer im engen Flurbereich der Wache auf die beiden Polizisten los, die dem jüngeren Mann zu Hilfe eilen wollten und den Angreifer mehrfach lautstark aufforderten, das Messer niederzulegen. Als er das nicht tat, kam es zu den tödlichen Schüssen.

Jede Hilfe kam zu spät

Obwohl ein Arzt vor Ort war, konnte der 39-Jährige nicht gerettet werden. Der 21-Jährige kam ins Krankenhaus, das er aber schnell wieder verlassen konnte. Gekannt hatten sich der 39-Jährige und das Pärchen nicht. Der Angreifer war nicht vorbestraft.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) zeigte damals Verständnis für die Reaktion des Beamten: „Den Kollegen wird im Training beigebracht, nach einer erfolglosen Warnung zu schießen“, sagte der GdP-Landesvorsitzende Arnold Plickert. Einen Warnschuss oder einen Schuss zum Beispiel in die Beine müsse ein Polizist nur abgeben, wenn ihm bei einem Angriff ausreichend Zeit dafür bleibe.

Arnold Plickert erinnerte trotz des Todesopfers daran, dass auch der Polizist nach dem tödlichen Schuss auf jeden Fall betreut werden müsse. Schließlich sei das Berufsbild der Polizisten darauf ausgerichtet zu helfen, nicht zu töten.

Wie sich später herausstellte, war der 39-Jährige psychisch krank und hatte – ohne Absprache mit seinen Ärzten – seine Medikamente abgesetzt.